In der Nacht auf Sonntag haben sich Hooligans nach dem Spiel des FC Luzern gegen den FC Basel wüste Szenen geliefert. Dabei kam es in der Birsstrasse in Basel, zwischen dem Stadion und der Redingstrasse, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Es wurden mindestens zwei Beteiligte verletzt.
Begonnen hatte es, als 30 «Fans» in weissen Schutzanzügen einen Brückenpfeiler an der Birsstrasse bemalt haben. Währenddessen tauchten laut Staatsanwaltschaft Basel-Stadt 60 weitere Personen auf und es kam zu einer Schlägerei.
Anwohner in Angst und Schrecken
«Einzelne Beteiligte wurden zu Boden geschlagen und es wurden ihnen Fusstritte versetzt», schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Mehrere Prügelopfer schleppten sich selbständig in die Notfallstation. Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat 14 Personen angehalten und kontrolliert. Es handelt sich um neun Schweizer (20 bis 35), zwei Italiener (30 und 34) und einen Mann aus El Salvador (24). Zwei Deutsche (23 und 29) wurden vorläufig festgenommen.
Videos von BLICK-Lesern zeigen, wie die beiden Gruppierungen – eine in weiss, die andere in schwarz – aufeinander losgehen. Anwohner verfolgen die Szenen mit grosser Angst. Offenbar sind die Rowdys auch auf unbeteiligte Autofahrer losgegangen.
Ein Video zeigt etwa, wie eine Gruppe von Schlägern einen schwarzen Jeep Cherokee attackiert, auf dessen Windschutzscheibe springt und auf allen Seiten auf das Auto einhämmert. Es scheint, als würden die Chaoten auch die Autotüre aufreissen. In grosser Panik fährt der Lenker des Jeeps, offenbar mit Beifahrer, rückwärts und versucht zu flüchten. Dabei wird ein Hooligan weggeschleudert.
Haben Zürcher Schläger die Basler attackiert?
Möglicherweise handelt es sich bei der brutalen Prügelei um einen Angriff von Zürcher Schlägern auf die Basler Fanszene. Tatsächlich ist auf diversen T-Shirts von Beteiligten der Schriftzug «ZKH» – eine Abkürzung für «Zürichs Kranke Horde» – zu lesen. Die berüchtigte Hooligan-Gruppierung trat in den vergangenen Jahren immer wieder bei Ausschreitungen im Schweizer Fussball in Erscheinung.
Auf Facebook ist zudem zu lesen, dass die Zürcher Hooligans mit Unterstützung von Schlägern aus Karlsruhe (D) angereist sein sollen. René Gsell von der Basler Staatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage von BLICK, dass man von diesen Informationen Kenntnis habe. «Die Untersuchungen laufen, bisher können wir das aber weder bestätigen noch dementieren.» Man habe in dieser Angelegenheit mittlerweile ein Verfahren wegen Raufhandels eröffnet. (fr/cat)