Nach Shitstorm gegen «Negro-Rhygass»
Fasnächtler protestieren wegen Rassismusvorwürfen

Wegen ihres Namens und Logos wurde die Fasnachts-Clique «Negro Rhygass» in den vergangen Tagen im Netz massiv kritisiert. Aus Protest gegen Vorwürfen gingen am Freitag hunderte Fasnächtler auf die Strasse.
Publiziert: 18.08.2018 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:28 Uhr
Fasnächtler protestieren wegen Rassismusvorwürfen
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Solidaritätsmarsch in Basel:Fasnächtler protestieren wegen Rassismusvorwürfen

Die Debatte rund um die Gugge «Negro Rhygass» hat am gestrigen Freitagabend einen Höhepunkt erreicht. Hunderte Fasnächtler versammelten sich zu einem «Solidaritätsmarsch» für die Clique, die in den vergangenen Tagen wegen Rassismus-Vorwürfen in Verruf geraten war.

Anstoss war ein Fest der Gugge am vergangenen Wochenende. Ein Banner mit dem Logo der «Negro Rhygass», einem schwarzen Männchen mit Trommel in der Hand und einem Knochen im Haar sorgte für Empörung in den sozialen Netzwerken.

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Eine Petition gegen den Namen «Negro Rhygass» hat zahlreiche Unterstützer.
Foto: Screenshot facebook

Organisatoren verteilten noch Mohrenköpfe

Eine Online-Petition wurde lanciert und bis jetzt von 1700 Personen unterschrieben. Zunächst forderten die Initianten die Auflösung der Gugge. Mittlerweile sei man aber auch mit einer «Änderung des Logos und der Aufhebung der Verkleidungen» zufrieden.

Beim Gegenlager stösst auch diese Forderung auf wenig Verständnis. «Fasnacht hat nichts mit Rassismus zu tun. Es geht um Freude, um Zusammenhalt und um Musik», sagt die Organisatorin des Solidaritätsmarsches, Jessica Nägele, zur «Basler Zeitung». 

Basler Fasnachtsgruppe wegen Logo unter Beschuss
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Änderung des Bildes der «Negro Rhygass» wird gefordert:Basler Fasnachtsgruppe wegen Logo unter Beschuss

Der Zug setzte sich gegen 20 Uhr vom De-Wette-Park Richtung Kunstmuseum in Bewegung. Zuvor haben die Organisatoren noch gesponserte Mohrenköpfe verteilt. Schilder und Banner mit politischen Botschaften durften die Fasnächtler nicht mitnehmen – wegen der Bewilligung. Diese wurde nämlich für einen Umzug, nicht für eine Kundgebung oder Demonstration mit politischem Hintergrund ausgestellt.

Polizei muss wegen Provokationen intervenieren

Auf der Wettsteinbrücke spannte sich die zunächst friedliche Stimmung an. Der Umzug traf dort auf eine Fraktion von Anti-Rassismus-Aktivisten, die sich ihm entgegenstellte. «Schlussendlich haben sie sich aber dann selber zurückgezogen», sagt Toprak Yerguz, Sprecher der Polizei Basel-Stadt, zu BLICK.

Generell sei der Umzug aus polizeilicher Sicht friedlich verlaufen. Erst im Nachgang habe man in Kleinbasel wegen einigen Provokationen intervenieren müssen – festgenommen wurde niemand.

Niggi Schmieder, Obmann der «Negro Rhygass», hatte in den vergangenen Tagen mehrmals klar gemacht, dass die Clique Rassismus verurteile und sich davon distanziere. Man nehme die Debatte aber sehr ernst und würde im Verein über die Forderungen der Petition diskutieren. (hah)

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