Es herrscht dicke Luft an der Primarschule Zwingen. Bei einem Vergleichstest schnitt ein grosser Teil der Fünftklässler schlecht ab. Geschockt von den Ergebnissen, konfrontierte die Lehrerin Marianne Lander damit die Schulleitung.
Kurz darauf wird klar: Schuld an der Misere sind Landers Vorgängerinnen. Sie unterrichteten die Klasse in den ersten vier Schuljahren mit anthroposophischen Lehrmethoden, vernachlässigten den obligatorischen Lernstoff.
Schwere Vorwürfe der Eltern
Da die Schulleitung Lander nicht unterstützt, sie sogar als unkollegial und stur bezeichnet, reicht sie die Kündigung ein. Es kommt sowohl auf Seiten der Schüler als auch der Eltern zu Protesten (BLICK berichtete).
Der Streit geht nun in die zweite Runde: Am Elternabend vergangene Woche, bei dem es eigentlich um die Schulreise gehen sollte, war wieder die Kündigung der Lehrerin Hauptthema. Es soll sich eine hitzige, teils gehässige Diskussion entwickelt haben, berichtet die «bz Basel».
Der grosse Vorwurf der Eltern: Der Schulrat würde sich nicht für das Wohl der Kinder einsetzen, denn ein Lehrerwechsel würde die Klasse bis zu sechs Monate zurückwerfen – im letzten Primarschuljahr sei das verheerend.
Lander soll mit Sympathiebekundungen überhäuft worden sein – was die Lehrerin sehr zu schätzen wisse. Und eine Rückkehr nicht ausschliesse. Laut der Zeitung hat sie bereits ein neues Stellenangebot, aber noch nicht unterschrieben.
Kommts zum Showdown?
Die Situation in Zwingen entwickelt sich zum Showdown, nachdem sich zwei Gruppen gebildet haben. Auf der einen Seite stehen der Schulrat, der Schulleiter und die beiden Lehrerinnen, die nach der Steiner-Methode unterrichteten, auf der anderen die Eltern, ein Grossteil der Schüler und Lehrer sowie Marianne Lander.
Gibt der Schulrat dem Druck der Eltern nach und stellt Lander wieder ein, wird das wohl das Schicksal von Schulleiter Eric Rubitschung besiegeln. Denn: «Lander und dieser Schulleiter unter einem Dach – das ist nicht vorstellbar», sagt eine Mutter. Der Schulrat wird bis zum 23. Mai eine Entscheidung treffen. (aho)