Vergangene Woche meldete die Baselbieter Polizei, dass ein Polizist aus dem eigenen Korps festgenommen worden sei. Der Grund: Er soll bei sich zu Hause eine Indoor-Cannabis-Zucht betrieben haben. Eine professionelle Anlage: «Sie geht klar über die Grösse für den Eigengebrauch hinaus», sagte Polizeisprecher Meinrad Stöcklin am Freitag zu Blick.ch.
Jetzt wird klar: In demselben Verfahren wegen Verdachts des Verstosses gegen das Betäubungmittelgesetz ist eine weitere Person verhaftet worden: Die Ehefrau des Polizisten, auch sie eine Ordnungshüterin, wie die «Basler Zeitung» schreibt. Allerdings arbeitet sie in einem anderen Kanton.
Die Drogenfahnder sollen sie sogar während der Arbeit festgenommen haben. Das mutmassliche Hanfdealer-Pärchen sitzt nun für vier Wochen in U-Haft.
Die beiden verheirateten, aber kinderlosen Polizisten seien zwischen 40 und 45 Jahre alt. Sie wohnen in dem kleinen Baselbieter Dörfchen Böckten und sollen bei sich zu Hause rund 90 Hanfpflanzen gezüchtet haben. Gemäss der Basler Zeitung kamen die Fahnder der Baselbieter Kantonspolizei den Cannabis-Züchtern auf die Schliche, nachdem sie einen anderen Hanfdealer geschnappt hatten.
Der verpfiff das Pärchen im Verhör: «Ich bin nur ein kleiner Fisch. Geht mal nach Böckten!», soll er gesagt haben. Das Polizisten-Paar hatten bei ihm offenbar Lampen und Produktionsanlagen eingekauft.
Berufs-Kollegen der beiden Verhafteten zeigten sich gegenüber der Zeitung überrascht: «Nie hätte ich gedacht, dass sie sich zu einem solchen Blödsinn hinreissen lassen», sagt ein Berufskollege. Allerdings hätten sie auch gesagt, sie wollten das schnelle Geld machen und früh in Pension gehen. Die konfiszierten Hanfpflanzen sollen laut Szenekennern einen Wert von rund 100'000 Franken haben. (bih)