Mehrere Menschen versuchen, dem Pferd auf die Beine zu helfen – vergebens! Am Montagnachmittag hat es an der Basler Fasnacht einen Unfall mit einer Pferdekutsche, einer sogenannten Chaise, gegeben. Am Steinenberg kurz vor dem Bankvereinkreuz ist um 16.30 Uhr ein Pferd auf einer rutschigen Platte ausgerutscht und kam selber nicht wieder auf die Beine.
«Das arme Tier konnte erst nach langen 15 Minuten wieder aufstehen», schreibt die Augenzeugin Aisha Kästli (23) auf Facebook. Sie hat mehrere Videos zum Vorfall veröffentlicht, unter anderem von hilflosen Versuchen der Passanten, das Pferd wieder in eine normale Lage zu bringen. Erst nach einer Viertelstunde klappte es, mit vielen Helfern und Seilen. Dann wurde das Tier wieder eingespannt, und weiter ging die Tour.
«Der Anblick hat mich geschockt»
«Der Anblick hat mich geschockt», sagt Kästli zu BLICK. «Der Kutscher hat ziemlich am Pferd herumgerissen, damit es aufsteht». Auch die Polizei und die Feuerwehr seien vor Ort gewesen. Mehrere andere Pferde seien ins Rutschen gekommen und es sei ein Wunder, dass nur eines am Boden gelandet sei.
Die Chaisen sind schon länger umstritten. «Wir kämpfen seit Jahren gegen diese Tierquälerei in Basel und warnen vor Gefahren für Mensch und Tier», sagt Oliver Bieri zu BLICK. Der Tierschützer ist Leiter der Kampagne «Für eine Basler Fasnacht ohne Tierleid». Er vermutet, dass das Rössli aus «völliger Erschöpfung» so lange nicht aufstehen konnte.
Nachdem es letztes Jahr eine Petition gab, die eine Abschaffung forderte, wurden die Bestimmungen verschärft. Dieses Jahr fordern Tierschützer, dass im Jahr 2020 erstmals E-Kutschen ohne Pferde zum Zuge kommen. Viele Fasnächtler sehen darin einen Angriff auf ihre Tradition. (rey)