Durchstart-Versuch in Basel-Mulhouse ging schief
Basler Arzt Thomas R. (61) starb beim Piper-Crash

Nach dem Absturz des Kleinflugzeugs am Mittwoch am Euroairport ist nun klar, wer das Todesopfer ist: Der Basler Arzt Thomas R.
Publiziert: 09.12.2016 um 10:50 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:57 Uhr
1/2
Thomas R. kam beim Absturz mit seinem Flugzeug ums Leben.
Foto: ZVG

Er galt als erfahrener, guter Pilot – bis er mit seiner Piper am Mittwoch beim Flughafen Basel abstürzte. Der Basler Arzt Thomas R.* (61) kam dabei ums Leben.

Kurz nach 17.30 Uhr leitete er mit seiner Piper PA-34 den Sinkflug Richtung Euroairport ein – rund zehn Minuten später war von der Maschine nur noch ein Feuerball zu sehen (BLICK berichtete). Der Durchstart mit dem zweimotorigen Flugzeug bei der Landung auf die Hauptpiste Nord-Süd misslang Thomas R. Seine Maschine stürzte auf der französischen Seite des Flughafens ab. 

Die wartenden Passagiere einer British Airways Maschine hatten Glück im Unglück: Das abstürzende Flugzeug flog knapp an ihnen vorbei.
Foto: zVg

Ist der Nebel schuld?

Thomas R. war mit dem sechsplätzigen Kleinflugzeug auf dem Rückflug von Nürnberg (D), schreibt der Branchendienst «Aerotelegraph».

Warum er sterben musste, ist bislang unklar: «Gesichert ist nur, dass es beim Landeversuch zu einem Durchstartmanöver kam», sagt Sebastien Barthe, Mediensprecher des französischen Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pur la sécurité de l’aviation civile (BEA) zur «Basler Zeitung».

Klar ist auch: Die meteorologischen Bedingungen waren am Mittwochabend schwierig. Dicker Nebel lag über Basel – deshalb wollte der Arzt wohl auch nach Instrumenten landen.

In der Regel seien derartige Flugzeuge mit einem Instrumentenlandesystem (ILS) ausgerüstet und der Pilot besässe das entsprechende Brevet, sagt ein Techniker zur «Basler Zeitung».

«Liebenswürdiger, intelligenter und hilfsbereiter Mann»

«Meines Wissens flog er immer nach ILS, auch wenn die Sichtbedingungen gut waren», sagt ein Bekannter des Verstorbenen. «Er war schon sehr lange Pilot und ist auf verschiedenen Maschinen geflogen.» 

Der Hobbypilot wird von einem Bekannten als «liebenswürdiger, intelligenter und hilfsbereiter Mann» beschrieben. So war Thomas R. unter anderem im Förderverein für medizinische Zusammenarbeit tätig, jahrelang auch im Vorstand.

Häufig sei er nach Afrika gereist, da der Verein ein Spital in Sambia unterstützt. «Er hat sich für die Menschen eingesetzt und war sehr beliebt.»

Der Arzt habe sein Leben genossen: Er sass im Stiftungsrat der Schweizerischen Orchideenstiftung und musizierte als Fagottspieler in einem Basler Orchester. Er hinterlässt eine Lebenspartnerin mit Kindern. (kra)

* Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?