Bei Bordell-Brand
Elektro-Schock für fünf Feuerwehr-Leute

Ein vermeintlicher Zimmerbrand entpuppt sich als schwieriger Fall, bei dem fünf Retter im Spital landen.
Publiziert: 01.12.2014 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:40 Uhr
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Im Basler Rotlicht-Viertel brannte es gestern Abend.
Foto: 8989 – Leserreporter
Von Emanuel Gisi

Feuer-Alarm Sonntag-Abend um 19.30 Uhr in einem Bordell in der Webergasse. «Eine Frau stand am Fenster und rief um Hilfe, es brenne», sagt ein Leserreporter zu Blick.ch. «Da bin ich ins Haus und habe versucht, das Feuer zu löschen.»

Was zunächst wie ein simpler Zimmerbrand aussieht, entpuppt sich als komplizierterer Fall. «Das Feuer schien in einer Art Zwischenboden ausgebrochen zu sein. Zum Glück kam die Feuerwehr schon bald», sagt der Mann, der in der Nähe des Rotlicht-Etablissements arbeitet.

Leitungen im Boden verpassten Rettern einen Stromschlag

Die Berufsfeuerwehr, mit einem Grossaufgebot im Kleinbasel im Einsatz, kann die zwei letzten in dem Gebäude verbliebenen Prostituierten unversehrt aus dem Haus retten und macht sich ans Löschen.

«Dafür mussten die Böden der Zimmer aufgebrochen werden», sagt René Gsell von der Basler Staatsanwaltschaft. Dabei passiert es: «Die unter dem Boden liegenden Stromleitungen verursachten bei fünf Feuerwehrleuten einen Stromschlag», so Gsell.

Brandursache ist noch ungeklärt

Die Feuerwehrleute werden zur Kontrolle auf die Notfallstation des Spitals gebracht. «Drei konnten bereits wieder entlassen werden», sagt Gsell. Die beiden anderen müssen bis mindestens gestern Abend im Krankenhaus bleiben, um allfällige Herzrhythmus-Störungen behandeln zu lassen.

Die Feuerwehr rettet, was noch zu retten ist. Viel ausrichten kann sie aber nicht mehr. «Das Gebäude ist derzeit unbewohnbar», sagt Gsell. Die Brandursache ist bis jetzt noch nicht geklärt. Die Ermittlungen laufen, die Polizei sucht Zeugen.

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