Abschuss-Befehl direkt vom Bundesrat
Armee setzt Helikopter-Scharfschützen ein

Terror-Abwehr-Massnahme der Schweizer Armee: Während der OSZE-Ministerratskonferenz Anfang Dezember kreisen über Basel fliegende Scharfschützen. Die bewaffneten Helikopter sind ein Novum.
Publiziert: 26.11.2014 um 19:50 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:05 Uhr
Die Scharfschützen werden in den Super-Puma-Transporthelikoptern stationiert.
Foto: Marcel Bieri

Ab nächstem Donnerstag findet in Basel die OSZE-Konferenz statt. Es ist das ersten Mal, dass die Schweiz das Treffen mit 1200 Delegierten – darunter zahlreiche Aussenminister – aus den 57 OSZE-Staaten beherbergt.

Das ist aber nicht die einzige Premiere am Mammut-Anlass. Als Terror-Abwehr-Massnahme setzt die Schweizer Armee zum ersten Mal fliegende Scharfschützen zur Sicherung des Luftraums ein! Das bestätigt Divisionär Bernhard Müller, Chef Einsatz Luftwaffe, gegenüber «10vor10».

Maurer gibt den Befehl zum Abschuss

Die Scharfschützen-Helis sollen gegen langsam fliegende Flugobjekte wie andere Helikopter, Ultraleicht-Flugzeuge oder Gleitschirm-Piloten zum Einsatz kommen. «Wenn ein Flugobjekt auf Anweisungen nicht reagiert, kann der Helikopter-Bordschütze Warnschüsse abgeben. Im Ernstfall muss er ein Flugobjekt unter Beschuss nehmen», sagt Müller. Den Einsatzbefehl für einen Abschuss muss Verteidigungsminister Ueli Maurer geben.

Die Funktion des Bordschützen wird von Mitgliedern einer Sondereinheit der Armee übernommen. Diese Soldaten sind mit speziellen Präzisionsgewehren ausgerüstet.

Die Helikopter sind als Ergänzung zu den Kampfjets gedacht, welche den Luftraum in grosser Höhe überwachen.

Gefälschtes Info-Schreiben

Anwohner und Anwohnerinnen des Messeplatzes haben heute ein gefälschtes Infoschreiben erhalten.  Wie das baselstädtische Präsidialdepartement mitteilt, wird im Brief wird im Namen des Regierungspräsidenten zu einem Apéro eingeladen. Auch von einer Leibesvisitation beim Betreten der Sicherheitszone beim Messeplatz ist die Rede. Diese Angaben seien aber falsch.

Die Projektleitung OSZE Basel will versuchen, die Urheber ausfindig zu machen. Ein solcher Brief könnte zu einer Unsicherheit bei der Bevölkerung führen, heisst es im Communiqué. Ein korrektes Schreiben sei Mitte November an die Anwohner und Anwohnerinnen der Messe verteilt worden. (lex/SDA)

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