Nach der Ausbreitung in Südamerika vor einigen Monaten sorgte das Zika-Virus auch in Europa für Besorgnis. Besonders gefährlich ist eine Infektion für schwangere Frauen. Ihnen wurde deshalb explizit vor einer Reise in die betroffenen Regionen abgeraten.
Nun hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) neue Zahlen zu in der Schweiz registrierten Zika-Patienten veröffentlicht. Insgesamt 28 Ansteckungen wurden demnach seit Einführung der Meldepflicht am 7. März verzeichnet. «Das entspricht in etwa dem, was wir erwartet haben», erklärt Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG, auf Anfrage von BLICK.
BAG wagt keine Prognose
Normalerweise ist das Zika-Virus für den Menschen relativ ungefährlich. Grund zur Sorge bereiten Koch hingegen Infektionen bei werdenden Müttern. «Unter den 28 Ansteckungen sind auch mehrere schwangere Frauen. Sie befinden sich alle in professioneller Behandlung.» Genauere Angaben zum Zustand der Patientinnen will Koch aber nicht machen.
Die weitere Entwicklung der Zahl in der Schweiz registrierter Zika-Fälle lässt sich nur schwer voraussagen. «In vielen betroffenen Ländern stehen die Wintermonate bevor. Es ist dort daher mit einem Rückgang der Ansteckungen zu rechnen", erklärt Koch. Allgemein lasse sich das aber nicht für alle Regionen vorhersagen.
Das BAG will demnächst umfassend über den neuesten Stand zum Thema Zika-Virus informieren. Ein Grossteil der Ansteckungen verläuft symptomlos. In 20 bis 40 Prozent der Fälle können Fieber, Ausschlag, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Bei einer Infektion während der Schwangerschaft besteht zudem die Gefahr einer Mikrozephalie und anderen Missbildungen des Schädels und des Gehirns bei Neugeborenen. (cat)