Anwohner können kaum mehr schlafen
In Dübendorf stinkts nach Gülle und Erbrochenem

Was ist los in Dübendorf ZH? Seit Tagen stinkt es dort gewaltig nach einer Mischung aus Erbrochenem, Gülle und Grünabfällen. Die Stadt sucht mit Hochdruck nach der Ursache.
Publiziert: 20.07.2018 um 15:51 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:33 Uhr
1/6
Maria Rosati (48) leidet unter dem Gestank in Dübendorf ZH.
Foto: Zvg
Flavio Razzino und Nicolas Lurati

In Dübendorf ZH herrscht dicke Luft – sprichwörtlich! Laut Dübendorfer Bürgern stinkt es dort seit drei Tagen gewaltig. Auf Facebook machen sie nun ihrem Ärger Luft. Zuerst vermuteten sie, dass der Gestank von der Duft-Firma Givaudan stammt. Die war in der Vergangenheit immer wieder verantwortlich für schwere Geruchsemissionen in Dübendorf.

Zuletzt 2014. Damals kämpfte ein IG Stinkfabrik gegen Geruchsbelästigungen des internationalen Konzerns, der Dübendorfer Gemeinderat musste bei einem Runden Tisch die Wogen glätten, die Firma versprach Verbesserungen bei der Abluftanlage.

Anwohner beklagen sich über den Gestank in Dübendorf.
Foto: Screenshot

Doch beim Stink-Alarm dieser Tage scheint Givaudan unschuldig. «Bei uns laufen alle Abluft-Reinigungsanlagen stabil und wir haben keine Kenntnisse davon, dass Geruchsemissionen von unserer Firma an die Umgebung abgegeben werden», sagt Mediensprecher Hugo Felix auf Nachfrage von BLICK.

Anwohner können kaum noch schlafen

Was also belästigt die Dübendorfer seit Tagen? Während einige beim Gestank an Erbrochenes erinnert werden, sprechen andere von einer Mischung aus Gülle und Grünabfall. Es wird wild spekuliert. 

«Es ist wirklich schrecklich – seit Tagen muss ich die Fenster Tag und Nacht geschlossen halten! Und das trotz der grossen Hitze derzeit», sagt Anwohnerin Maria Rosati (48), die in der Nähe des Primarschulhauses Birchel wohnt. An Schlaf ist kaum zu denken.

Auch Tanja S. (45) macht der beissende Gestank zu schaffen. «Ein chemischer, verfaulter Geschmack liegt in der Luft, so stark, dass mir übel wird», sagt sie. Und Beate K. (48) klagt über Atemprobleme, wie sie BLICK erzählt.

Selbst Luca Pittaluga (19) aus der Nachbarsgemeinde Fällanden ZH leidet unter dem bestialischen Gestank. «Zuerst dachte ich, meine Klimaanlage im Auto sei verfault – etwa so grässlich stinkt es. Wirklich kaum auszuhalten», sagt er.

«Wir suchen nach der Ursache»

Auch die Stadt Dübendorf ist alarmiert. «Wir kennen das Problem und suchen mit Hochdruck nach der Ursache», sagt Stadtschreiber Martin Kunz zu BLICK. Man gehe davon aus, dass es sich um Düngemittel handelt, das ausgetragen wurde. 

«Die Quelle des Gestanks haben wir im Bereich Schützenhaus lokalisiert. Wir klären nun ab, was unternommen werden muss, um das Problem zu beheben», so Kunz weiter. Es sei eine aussergewöhnlich starke Geruchsbelastung, die über den gewöhnlichen «Bschütti»-Gestank hinausgehe. «Wir haben grosses Verständnis für die Bürgerinnen und Bürger, die sich über die enorme Geruchsbelästigung beschweren!», so Kunz.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?