Allergiker haben nichts zu lachen
Pollen-Horror mitten in der Corona-Krise

Während die Corona-Krise weiter wütet, kommt schon das nächste Übel – die Pollenallergie. Eine Expertin erklärt, warum es dieses Jahr besonders schlimm ist.
Publiziert: 21.04.2020 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2020 um 20:19 Uhr
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Wenn wieder alles blüht, läuft bei Allergikern die Nase.
Foto: picture alliance / Bodo Marks
Martin Bruhin

Alles blüht wieder, ein wunderschöner Anblick – für die meisten zumindest. Für Allergiker ist diese Zeit hingegen der blanke Horror. Denn mitten in der Corona-Krise kommen auch die Pollen zurück. Betroffene leiden wieder unter fiesen Nies-Attacken, tränenden Augen und Atembeschwerden. In der Schweiz sind rund 20 Prozent der Bevölkerung davon betroffen – Tendenz steigend! Vor rund hundert Jahren waren es noch weniger als ein Prozent.

Dieses Jahr ist die Belastung besonders hoch. Schuld daran sind unter anderem das trockene Wetter und die Birkenpollen. «Wir gehen davon aus, dass die Birke dieses Jahr besonders viele Pollen produziert», sagt Bettina Ravazzolo, Expertin beim aha! Allergiezentrum Schweiz zu BLICK. Sie weiss: «Birkenpollen sind zudem klein und dringen tief in die Atemwege hinein.»

Raue Mengen an Pollen

Und: «Das warme und trockene Wetter begünstigt, dass die Pflanzen blühen und sie ihre Pollen fliegen lassen», so Ravazzolo. So auch die stark allergene Birke, die nun raue Mengen an Pollen abgibt. Der Grund: Die Birkenbäume durchlaufen einen Zwei-Jahres-Zyklus, der die Menge beeinflusst. Dieses Jahr werde ein sogenanntes Mastjahr, sagt die Expertin. Ohne Regen werden die Pollen nicht aus der Luft gewaschen, und der Wind transportiert sie über weite Strecken. «Verschärft wird die Situation durch Luftschadstoffe, die die Pollen aggressiver machen», sagt Ravazzolo. Neben der Birke gibt auch die Esche derzeit viele Pollen ab.

«Konzentration wird kräftig steigen»

Birken- und Eschenpollen würden vor allem auf der Alpennordseite starke bis sehr starke Belastungswerte erreichen, sagt Ravazzolo. Daneben seien auch Hagebuchen-, Platanen-, Buchen- und Eichenpollen in der Luft.

Südlich der Alpen hat zudem bereits die Saison der Gräserpollen begonnen. Rund 70 Prozent der Pollenallergiker werden davon geplagt. Die Saison der Gräserpollen dauert bis in den Spätsommer hinein.

Keine Besserung in Sicht

In den nächsten Tagen ändert sich am Wetter nicht viel. Eine Besserung für Allergiker ist demnach nicht in Sicht. Erst wenn es ein paar Tage regnen würde, wäre die Situation besser, sagt Wetter-Experte Klaus Marquardt von Meteo News zu BLICK.

Aber: «Es sieht so aus, als komme der Regen am Wochenende nur lokal, wenn überhaupt.» Auf jeden Fall regnet es nicht flächendeckend. Eine nachhaltige Entspannung zeichne sich also nicht ab. Aussichten, die Allergikern erst recht die Tränen in die Augen treibt.

Tipps und Tricks im Umgang mit Allergien

Drinnen

  • Während der Pollen­saison nur kurz stosslüften.
  • Lüften bei anhalten­dem Regen oder wenn Pollengitter montiert sind. Auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr, in der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr. Auf dem Land ist die Pollenkonzentration morgens hoch, in der Stadt abends.
  • Vor dem Schlafengehen Haare waschen.

Draussen

  • Im Auto Pollenfilter montieren. Fenster während der Fahrt schliessen.
  • Bei erhöhter Pollenkonzentra­tion, bei schönem und windigem Wetter nur kurze Aufenthalte an der Luft planen.
  • Vor körperlicher Aktivität (vor allem im Freien) Pollenbulletin konsultieren.
  • Wenn möglich immer Sonnenbrille tragen.
  • Besser Wassersport als zum Beispiel Lauf- oder Radsport betreiben.
  • Rasen im Garten kurz halten.
  • Wäsche nicht draussen trocknen lassen.

Ernährung

Verschiedene Lebensmittel stehen im Ruf, Heuschnupfen zu lindern oder gar verhindern zu können. Dazu gehören Broccoli (lindert Atem­wegsentzündungen), Zitrusfrüchte (sind reich an Vitamin C), grünes Blattgemüse (bekämpft allergische Symptome), Brennnessel (lindert entzündliche Pro­zesse) und Zwiebeln oder Knoblauch.

Drinnen

  • Während der Pollen­saison nur kurz stosslüften.
  • Lüften bei anhalten­dem Regen oder wenn Pollengitter montiert sind. Auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr, in der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr. Auf dem Land ist die Pollenkonzentration morgens hoch, in der Stadt abends.
  • Vor dem Schlafengehen Haare waschen.

Draussen

  • Im Auto Pollenfilter montieren. Fenster während der Fahrt schliessen.
  • Bei erhöhter Pollenkonzentra­tion, bei schönem und windigem Wetter nur kurze Aufenthalte an der Luft planen.
  • Vor körperlicher Aktivität (vor allem im Freien) Pollenbulletin konsultieren.
  • Wenn möglich immer Sonnenbrille tragen.
  • Besser Wassersport als zum Beispiel Lauf- oder Radsport betreiben.
  • Rasen im Garten kurz halten.
  • Wäsche nicht draussen trocknen lassen.

Ernährung

Verschiedene Lebensmittel stehen im Ruf, Heuschnupfen zu lindern oder gar verhindern zu können. Dazu gehören Broccoli (lindert Atem­wegsentzündungen), Zitrusfrüchte (sind reich an Vitamin C), grünes Blattgemüse (bekämpft allergische Symptome), Brennnessel (lindert entzündliche Pro­zesse) und Zwiebeln oder Knoblauch.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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