Akku löste Altstadt-Brand von Steckborn aus – Ehepaar vor Gericht
Sie wollten nur ihr Modellauto aufladen

Beim Inferno in der Altstadt von Steckborn TG verloren 30 Menschen ihr Dach über dem Kopf, mehrere Häuser wurden komplett zerstört. Jetzt muss sich ein Paar wegen eines Modellauto-Akkus vor Gericht verantworten.
Publiziert: 20.08.2018 um 00:43 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:27 Uhr
1/7
In der Altstadtwohnung von Michaela und Linus D. brach der Grossbrand aus. Sie sollen einen Modellauto-Akku nicht fachgerecht aufgeladen haben, worauf dieser Feuer fing.
Foto: Zvg
Marco Latzer

In Steckborn TG gilt Hund Leon (†) als Held. Als kurz vor Weihnachten 2015 in der Altstadt ein Feuer ausbricht, ist es der Rottweiler-Mischling, der viele Anwohner mit seinem Bellen aus dem Schlaf reisst. Und ihnen damit das Leben rettet!

Trotzdem ist der Schaden enorm: Mehrere Häuser werden komplett zerstört, 30 Anwohner sind obdachlos. Sie müssen Weihnachten bei Freunden verbringen. Der Sachschaden beträgt zwölf Millionen Franken!

Leons Halter kommen vor den Richter

Immerhin werden keine Menschen ernsthaft verletzt. Einzig Leon verliert sein Leben. Weil er ins brennende Haus zurückging, um seine Besitzer zu retten! Am Montag müssen sich nun aber ausgerechnet sein Frauchen und Herrchen vor dem Bezirksgericht Frauenfeld verantworten. Der Vorwurf: «fahrlässige Verursachung einer Feuersbrunst»!

Wenige Tage nach dem Inferno stellen die Brandermittler fest, dass der Brand in der Wohnung von Michaela* (47) und Linus D.* (48) ausgebrochen sein muss.

«Absoluter Anfängerfehler»

Als «Übeltäter» machen sie ein Modellauto mit Fernsteuerung aus: Der Lithium-Polymer-Akku fängt gegen 2.30 Uhr in seinem Ladegerät Feuer. Wegen Überladung! «Es handelt sich wohl um einen absoluten Anfängerfehler», sagt ein Mitglied der Ostschweizer Modellauto-Szene. Die Risiken mit diesem Akku-Typ seien bekannt: «Es braucht für das Laden eine nicht brennbare Umgebung, und der Ladevorgang sollte überwacht werden.»

Doch Michaela und Linus D. dürften sich schlafen gelegt und den Akku sich selbst überlassen haben. Michaelas Tochter Andrea wird von Leons Bellen geweckt, stürmt ins Schlafzimmer des Paares.

Nicht mehr in Steckborn daheim

«Wir sind aufgewacht, kein Licht funktionierte. Rauch. Ich riss das Fenster auf. Linus hat sich ein Kissen vor das Gesicht gedrückt, er wollte zurück, um Leon zu retten, und ist im dunklen Qualm verschwunden. Ich rief ihn zurück», erzählt Michaela D. am Tag danach der «Thurgauer Zeitung».

Heute sind die Deutsche und ihr niederländischer Partner, die mittlerweile nicht mehr in Steckborn leben, nicht mehr derart auskunftsfreudig. Zu BLICK sagt Michaela D.: «Ich habe keine Zeit, um mit Ihnen zu sprechen. Gar nicht. Nie. Niemals!»

* Name geändert

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?