Achtung!
Schneeschaufeln kann tödlich sein

Herrlich: Es schneit bis ins Flachland! Doch das weisse Himmelsgeschenk hat seine Tücken. Vor allem für jene, die es wegschaufeln müssen. Das ist nicht nur mühsam, sondern – wie eine aktuelle Studie des Inselspitals Bern zeigt – sogar gefährlich.
Publiziert: 19.01.2015 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:21 Uhr
Besonders gefährdet sind Pensionierte, die nach dem Essen gleich losschaufeln.
Foto: Keystone/Maxime Schmid
Von D. Lacourrège und C. Krapf

21 Vorkommnisse aus 13 Jahren haben die Ärzte untersucht. «Überraschend ist, wie schwer die Verletzungen und Erkrankungen  waren», sagt Aristomenis Exadaktylos (43), Direktor des universitären Notfallzentrums.

Nur sieben Patienten konnten ambulant behandelt werden, der Rest blieb im Spital – mit Zerrungen, Verrenkungen und Herzinfarkten. Exadak­tylos: «Vermutlich nur die Spitze des Eisbergs!»

80 Prozent der Patienten waren Männer, im Durchschnitt 62 Jahre alt. «Besonders anfällig sind Pensionierte, die vermutlich gleich nach dem Frühstück zum Schneeschaufeln geschickt werden», sagt Exadaktylos. «Sie unterschätzen die Aufgabe und überschätzen ihre Kräfte!»

Kälte und extreme Anstrengung sind offenbar eine bisweilen tödliche Kombination. Der Körper will sich vor Wärmeverlust schützen, deshalb verengen sich die Blutgefässe. «So steigt das Risiko für einen Herzinfarkt massiv», sagt Stefan Stortecky (34), Oberarzt für invasive Kardiologie am Inselspital.

Damit die Schaufelei kein schlimmes Ende nimmt, rät Exadaktylos, die Aufgabe in Abschnitten zu erledigen – und sich gut vorzubereiten: «Wärmen sie sich auf, stretchen Sie und lassen Sie nach der letzten Mahlzeit eine Stunde verstreichen.»

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