Abdankung für den Toten im WG-Drama von Hedingen ZH
«Marc hat mich zur Weissglut gebracht»

Nach dem rätselhaften Drama in Hedingen ZH haben Familie und Freunde von Marc L. (†35) am Freitag Abschied genommen. Dass der Coiffeur hinter den Schüssen stecken soll, ist für sie kaum vorstellbar.
Publiziert: 12.01.2018 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:05 Uhr
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Viele Trauergäste kamen am Freitag zur Abdankung.
Foto: STEFAN BOHRER
Johannes Hillig

Viele sind an dem grauen Freitagnachmittag zum Krematorium Nordheim in Zürich gekommen. Freunde, Familie und Bekannte setzen sich in den geschmückten Saal. Sie alle wollen sich von Marc L.* (†35) verabschieden.

Der Schock über seinen plötzlichen Tod sitzt tief. Zurück bleiben offene Fragen und viele Tränen. Denn noch immer ist unklar, weshalb vor drei Wochen in der WG in Hedingen ZH Schüsse fielen. Der gebürtige Basler lebte mit seiner Freundin Lana F.* (29) und deren Freundin Maxie V.* (28) zusammen. Die beiden Frauen überleben das Drama schwer verletzt, Marc L. stirbt noch in der Wohnung (BLICK berichtete).

Immer gut gelaunt 

Freunde und Familie nahmen ein letztes Mal von Marc L. Abschied.
Foto: STEFAN BOHRER

Dass der Coiffeur geschossen hat, für Freunde und Familie undenkbar. Er wird als froher, gut gelaunter Mensch beschrieben. Aber Marc L. konnte auch anders. «Manchmal hat er mich zur Weissglut gebracht, ich ihn sicher manchmal auch, dann hat man manchmal einfach ein paar Monate nichts mehr gehört von ihm, aber wenn man sich dann wieder traf oder telefonierte, dann war es, als nichts gewesen ist», sagt eine langjährige Freundin vor der Trauergemeinde.

Dann werden Kerzen für Marc L. angezündet, er wird endgültig verabschiedet. Währenddessen liegen Lana F. und Maxie V. im Spital – inzwischen ausser Lebensgefahr.

Maxies Freund will die beiden Frauen unterstützen, hat eine Spendenseite eingerichtet. «Ich möchte meine ganze Energie darauf verwenden, den Mädchen auf ihrem Weg der Genesung zu helfen», schreibt er auf der Crowdfunding-Plattform «Leetchi». «Bis jetzt haben 22 Leute gespendet.» Wie viel Geld zusammengekommen ist, wird nicht angegeben. 

* Namen der Redaktion bekannt

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