Am 4. September 1963 passierte das Unfassbare: In Dürrenäsch AG stürzte eine vollbesetzte Swissair-Caravelle ab. Alle Insassen kamen ums Leben: 80 Frauen und Männer.
43 von ihnen stammten aus Humlikon im Zürcher Weinland. 40 Kinder wurden im kleinen Bauerndorf auf einen Schlag zu Vollwaisen, fünf weitere verloren einen Elternteil.
20 Bauernhöfe verwaist
Die ganze Schweiz stand unter Schock. Von den 25 Bauernhöfen in Humlikon hatten 20 plötzlich keinen Betreuer mehr. Unter den Toten war auch der ganze Gemeinderat und die Schulpflege.
Die Humliker wollten auf dem Jahresausflug der landwirtschaftlichen Genossenschaft einen Versuchsbetrieb bei Genf besuchen. Am Absturzort in Dürrenäsch AG kam wie durch ein Wunder niemand ums Leben.
Bis heute sind die Narben des Unglücks nicht verheilt. Das Schweizer Fernsehen SRF1 sendet morgen Abend um 20.05 Uhr einen Dokumentarfilm zum Flugzeugabsturz in Dürrenäsch.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden
Die Dreharbeiten waren nicht einfach. Co-Autorin Kathrin Winzenried: «Für viele Hinterbliebene war es ein gewaltiger Einschnitt und ein Trauma. Auch nach 50 Jahren ist das Unglück nicht vergessen. Dass die Zeit alleine Wunden heilt, gilt in diesem Fall nicht.»
Heute Morgen fuhr ein vollbesetzter Car von Humlikon nach Dürrenäsch. Wegen des 50. Jahrestags des Unglücks fand dort ein schlichter Gedenkanlass statt. Hinterbliebene und der Gemeinderat von Humlikon nahmen daran teil. (btg)