Jeden Sommer der gleiche Ärger: Kosovo-Albaner zahlen sich dumm und dämlich, wenn sie zu ihren Familien von Zürich nach Pristina fliegen wollen.
Für Luan Morina (26) aus Winterthur ZH riecht die Preispolitik der Swiss nach purer Abzocke. Auch er verbringt seine Ferien regelmässig im Dorf seiner Eltern – und muss dafür tief in die Tasche greifen, wenn er auf eine lange Autoreise verzichten will.
«Das ist immer wieder das grosse Thema in den Sommerferien. Wir Kosovo-Albaner haben das Gefühl, dass die Swiss ihr Quasi-Monopol gnadenlos ausnutzt», sagt Morina.
711 Franken für einen Hin- und Rückflug
Tatsächlich: Am 14. Juli, dem ersten Ferientag für Zürcher, schiessen die Preise für Flüge in die kosovarische Hauptstadt bei der Swiss geradezu durch die Decke. Wer vom Samstag, 14. Juli bis Samstag, 28. Juli im Kosovo Ferien machen will, muss pro Person 711 Franken für einen Hin- und Rückflug nach Pristina hinblättern.
Zum Vergleich: Flüge im selben Zeitraum nach Belgrad, aber auch nach Rom oder Madrid, kosten bis zu 50 Prozent weniger. Bei der Swiss ist Pristina damit die mit Abstand teuerste Hauptstadt-Destination in Europa.
Klar, dass die überteuerten Flugpreise in den Sommerferien unter den Albanern aus der Schweiz jeweils das Aufregerthema sind. «Da herrscht ein grosser Frust – wir Albaner möchten uns nicht weiter von der Swiss schröpfen lassen», sagt Morina.
«Der Preis richtet sich nach dem Markt»
Bloss: Alternativen haben die Kosovo-Albaner kaum. Denn die Swiss ist mit der Tochtergesellschaft Edelweiss die einzige Airline neben der deutschen Fluggesellschaft Germania, die von Zürich einen Direktflug nach Pristina anbietet. Bei der Germania können die Flüge jedoch nicht direkt gebucht werden – hier ist ein Umweg über Reisebüros nötig.
Und ab Basel gibt es zwar noch easyJet, die zu markant günstigeren Preisen nach Pristina fliegen. Für Secondos aus Zürich ist das jedoch nur interessant, wenn «Economy-Standard»-Tickets gebucht werden – also Reisen nur mit Handgepäck.
Swiss will die im Vergleich zu anderen europäischen Städten massiv teureren Flugpreise nach Pristina nicht im Detail erklären. «Die Preisunterschiede auf einzelnen Strecken erklären sich damit, dass sich die Preise grundsätzlich nach dem Markt richten», so Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott zu BLICK.
Alternative: 20-stündige Autofahrt
Für viele der rund 170'000 Schweizer Kosovo-Albaner sind Flugreisen nach Pristina damit unerschwinglich. «Gerade Familien mit mehr als zwei Kindern können die mehr als 700 Franken pro Person niemals zahlen», sagt Morina. Denen bliebe jeweils nur die beschwerliche Reise mit dem Auto in die Heimat. Heisst: Eine 20-stündige Autofahrt, rund 1800 Kilometer pro Weg und entwürdigende Schikanen an praktisch jedem Zoll in Südosteuropa. Genau das würden sich Schweizer Kosovo-Albaner gerne ersparen.
Auf der Suche nach bezahlbaren Direktflügen haben auch Schweizer Italos aus der Region Lecce kaum Alternativen. Sie bezahlen für Direktflüge mit der Swiss nach Brindisi 679 Franken für einen Hin- und Rückflug. Das ist wesentlich mehr als beispielsweise nach Neapel (482 Franken), Rom (314 Franken) oder Palermo (580 Franken).
Dabei herrscht in Brindisi eine ähnliche Ausgangslage wie in Pristina. So ist die Swiss die einzige Airline, die Direktflüge von Zürich nach Brindisi anbietet – was den Preis nach oben treibt.
Das passt zur Preispolitik der Swiss-Eigentümerin Lufthansa. Durch den Wegfall des Konkurrenten Air Berlin kam die Lufthansa etwa bei Inlandflügen in Deutschland Ende 2017 plötzlich in eine Monopolsituation – der Konzern reagierte sofort mit Preiserhöhungen.
Dass die Monopolsituation genutzt wird, daraus macht auch die Swiss kein Geheimnis. «Die Preisgestaltung der Swiss richtet sich nach Angebot und Nachfrage sowie den Markt- und Wettbewerbsbedingungen», so Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott.
Auf der Suche nach bezahlbaren Direktflügen haben auch Schweizer Italos aus der Region Lecce kaum Alternativen. Sie bezahlen für Direktflüge mit der Swiss nach Brindisi 679 Franken für einen Hin- und Rückflug. Das ist wesentlich mehr als beispielsweise nach Neapel (482 Franken), Rom (314 Franken) oder Palermo (580 Franken).
Dabei herrscht in Brindisi eine ähnliche Ausgangslage wie in Pristina. So ist die Swiss die einzige Airline, die Direktflüge von Zürich nach Brindisi anbietet – was den Preis nach oben treibt.
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