Bruchpilot Martin H. (43) steht vor Militärgericht
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F/A-18-Absturz 2015 im Jura
Militärjustiz erhebt Anklage gegen Pilot Martin H.

Nach dem Absturz eines F/A-18-Kampfjets im französischen Jura 2015 hat die Schweizer Militärjustiz Anklage gegen den Piloten erhoben. Er habe sich Pflichtverletzungen zuschulden kommen und fahrlässig Material zerstört.
Publiziert: 18.06.2020 um 08:17 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 08:46 Uhr
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Wird angeklagt: Unglückspilot Martin H.* mit dem damaligen VBS-Chef Ueli Maurer.
Foto: Keystone

Die F/A-18 befand sich am 14. Oktober für ein Luftkampftraining gegen zwei F-5 Tiger im Luftraum über dem französischen Jura. Als der Pilot in der letzten Phase der Übung bei vollem Nachbrenner-Einsatz nach oben rechts wegziehen wollte, traten bei der F/A-18 Probleme auf.

Das Flugzeug begann, sich ungewollt nach links zu drehen. Der Pilot Martin «Tinu» H.* reagierte darauf mit einem Steuerwechsel, um das Flugzeug zu stabilisieren. Gleichzeitig erhielt er akustisch und auf dem Cockpit die Warnung, dass es im linken Triebwerk zu einem Strömungsabriss und dadurch zu einem Leistungsabfall gekommen sei. Grund für den Abfall waren verschiedene Faktoren: Ein praktisch vertikaler Flug mit sehr geringer Geschwindigkeit und ein aggressives Manövrieren mit rascher Veränderung des Anstellwinkels.

Über 3500 Flugstunden

Der Auditor wirft dem Piloten einerseits vor, dass dieser als Missionschef die Vorschriften für die minimale Flughöhe für den Sichtluftkampf im Trainingsraum und angesichts des Wetters missachtete. Die beiden relevanten Sicherheitsflughöhen seien zu tief festgelegt worden.

Anderseits soll der Angeklagte Sorgfaltspflichten verletzt haben. Nach dem Strömungsabriss hat er demnach die vorgeschriebenen Notfallmassnahmen fehlerhaft oder gar nicht ausgeführt, was letztlich zum Absturz führte. Ein Pilot muss diese elementaren Sicherheitsvorschriften für aussergewöhnliche Situationen oder im Notfall auswendig ausführen. H. galt als Schweizer Vorzeige-Militärpilot. Der Solothurner hatte zum Zeitpunkt des Unfalls bereits über 3500 Flugstunden absolviert, allein 1100 auf der F/A-18. Nun wurde er angeklagt.

*Name der Redaktion bekannt

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