2000 Kilometer Reichweite
Iran provoziert mit erfolgreichem Raketen-Test

Der Iran hat nach eigenen Angaben erfolgreich eine Mittelstrecken-Rakete getestet. Sie soll eine Reichweite von 2000 Kilometern haben.
Publiziert: 23.09.2017 um 07:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:40 Uhr
Nicht zum ersten Mal führt der Iran einen Raketen-Test durch. Hier etwa wurde eine Kurzstreckenrakete des Typs «Tondar» getestet.
Foto: REUTERS/Fars News Agency

Ungeachtet der Kritik seitens USA und Frankreichs hat der iranische Präsident Hassan Ruhani einen Ausbau der militärischen Kapazitäten und des Raketenprogramms seines Landes angekündigt. «Wir werden niemanden um Erlaubnis fragen», wenn es um die Verteidigung des Landes gehe, so Ruhani. Am Samstag liess er seinen Worten Taten folgen.

Im iranischen Staatsfernsehen wurde Start und Flug einer neuen Mittelstreckenrakete gezeigt. Die Reichweite der Choramschahr-Rakete liegt bei 2000 Kilometern. Sie soll zudem mit Mehrfachsprengköpfen bestückt sein.

Reaktion auf verbale Angriffe

Der Iran bezeichnete nach eigenen Angaben den Test als «erfolgreich». Wann genau dieser stattgefunden hat, ist unklar. Es dürfte sich aber um eine Reaktion Ruhanis auf die jüngsten verbalen Angriffe von US-Präsident Donald Trump handeln.

Trump hatte an der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung bei seiner Rede am Dienstag den Iran attackiert und als destabilisierende Kraft in der Region anprangert und mit der Kündigung des Atomabkommens gedroht. Ruhani wiederum bezeichnete tags drauf Trumps Haltung als «ignorant, absurd und abscheulich».

Raketen nur zum Schutz

Teheran betont immer wieder, dass sein Militär- und Raketenprogramm lediglich der Verteidigung der eigenen Grenzen diene und keine Bedrohung für andere Länder sei. Ausserdem seien die Raketen so konstruiert, dass sie keine Atomsprengköpfe tragen könnten.

Sein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen hat der Iran im Rahmen des internationalen Atomabkommens eingestellt. Dennoch gibt es im Westen, besonders in den USA und Israel, Sorgen wegen der iranischen Mittelstreckenraketen. Mit ihrer Reichweite könnten sie jeden Ort in Israel treffen. Ausserdem wird vor allem in Israel befürchtet, dass der Iran sein Atomprogramm wieder aufnehmen könne.

Am Freitag hatte Teheran die Choramschahr bei einer Militärparade der Öffentlichkeit vorgeführt. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Rakete kleiner und eher als «taktische Waffe» einzusetzen sei als andere ballistische Raketen. Sie könne mehrere Ziele gleichzeitig angreifen. Im Gegensatz zu Lenkraketen fliegen ballistische Raketen nach dem Start ungelenkt auf einer ballistischen Flugbahn. (rad/SDA)

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