«Die Schweiz und Russland pflegen eine solide bilaterale Beziehung», zitierte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Cassis nach den Gesprächen in Moskau. «Auch wenn die Standpunkte manchmal unterschiedlich sind, haben wir einen guten Austausch.»
Im Zentrum der Gespräche standen unter anderem internationale Konflikte und die Beziehungen in Europa. Im Rahmen des Treffens mit seinem Amtskollegen betonte Bundesrat Cassis, dass er die Werte des Europarats unterstütze, welche die Grundfreiheiten wie Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit schützten.
Zur Sprache kamen deshalb auch die Bemühungen der Schweiz, die russischen Parlamentarier wieder zurück in den Europarat zu holen. «Wir würden es sehr begrüssen, wenn Russland sich wieder aktiv beteiligen und den Europarat konstruktiv nutzen würde», betonte Bundesrat Cassis.
Ein weiteres Thema war die Ukraine. Bundesrat Cassis besprach mit Lawrow die Situation der Gefangenen in jenen Gebieten, die nicht von der ukrainischen Regierung kontrolliert werden. Er griff auch den Fall der 24 Matrosen auf, die nach dem Vorfall in der Nähe der Strasse von Kertsch inhaftiert worden waren.
Die beiden Aussenminister redeten zudem über weitere Krisenherde in der Welt und die damit verbundene Verschärfung der humanitären Lage vor Ort. Schwerpunkte waren dabei der Iran, Syrien und Venezuela. Bundesrat Cassis erinnerte dabei auch an die Guten Dienste der Schweiz.
Die Zukunft des internationalen Genf war ebenfalls ein Thema. Cassis gab seiner Freude über die Ernennung von Tatiana Valovaya zur Generaldirektorin der Uno in Genf Ausdruck. Lawrow habe sich besonders für die vom Bund sowie dem Kanton und der Stadt Genf gegründete Stiftung Geneva Science and Diplomacy Anticipator (Gesda) interessierte, schrieb das EDA.
Am Vorabend hatten beide Aussenminister an der Einweihung der neuen Schweizer Botschaft in Moskau teilgenommen.
(SDA)