Die kilometerlangen Panzersperren, auch Toblerone genannt, und ein Bunker zeugen vom schweizerischen Verteidigungs-willen während des Zweiten Weltkrieges.
Nur einen Steinwurf von diesen militärischen Überbleibseln entfernt, stösst der Spaziergänger mitten im Wald erneut auf Absperrungen. Zwei graue Metallbarrieren und Verbotstafeln stoppen zwar keine feindlichen Panzer, sollen aber jegliches unerlaubtes Eindringen in das 13 Hektaren grosse Schumachersche Hoheitsgebiet «La Réserve» verhindern.
Doch die «Schlagbäume» passen nicht so recht in das idyllische Wäldchen. «Von ihnen geht eine gewisse Aggressivität aus. Einfache Holzabschrankungen hätten doch genügt», ärgert sich eine Frau. Auch der mit rund 2000 Bäumen bepflanzte Schutzwall neben dem gemeindeeigenen Blockhaus wirkt etwas befremdend in dieser doch sehr friedlichen Umgebung.
«Die Barrieren und der Damm erinnern mich ein wenig an den Eisernen Vorhang», meint ein Mann, der nicht versteht, dass die Gemeinde nicht reagiert.
Glands Vize-Gemeindepräsident Thierry Genoud (50) sieht dies anders: «Die Barrieren sind legal und befinden sich auf Herrn Schumachers Grundstück.» Weil dieses in einem Naturreservat liegt, musste der siebenfache Weltmeister auf Mauer oder Zaun verzichten. Genoud dazu: «Deswegen wurde der Schutzwall gebaut, um die Tiere nicht am Durchgang zu hindern.»
Hinter dem fast zwei Meter hohen Wall gäbe es doch auf dem 13 Hektaren-Anwesen einiges zu sehen. Die schlossähnliche Traumvilla im Bayern-Stil mit Tiefgarage sowie das Gäste- und Pförtnerhaus sind schon fast bezugsbereit. Daneben entstehen eine Mehrzwecksporthalle, ein Pétanque-, und ein Fussballfeld, ein Naturschwimmbecken mit Wasserfall, ein himmlischer und ein mittelalterlicher Garten sowie eine Tankstelle...
Dass das Anwesen der Superlative direkten Seeanstoss hat, versteht sich von selbst.
Für die Öffentlichkeit hingegen ist dort der Zugang zum Ufer verboten. Dies sorgte für zusätzliche Kritik. Zwar führt ein Trampelpfad zum See hinunter. Doch der darf nur vom Grenzwächter benützt werden. Auf den äusserst seltenen Kontrollgängen wird Europa-Bürger Schumacher in seinem gigantischen Anwesen auch noch vor möglichen Grenzverletzern aus der EU beschützt!
Wann Schumacher mit Ehefrau Corinna sowie den beiden Kindern Gina- Maria und Mick aus Vufflens-le-Château in das 35-Mio-Fr.-Prunkanwesen am Genfersee zieht, ist noch nicht bekannt.
Gemeinderat Genoud ist überzeugt: «Die Familie wird sich bei uns wohlfühlen.» Dass der kaum vermeidbare Festlärm aus der nahe-gelegenen und oft belegten Waldhütte Schumis Ruhe stören könnte, glaubt Genoud nicht: «Mit etwas Toleranz von beiden Seiten sollte es keine Probleme geben.»
Dann meint er lachend: «Wir hoffen ja auch, dass Schumi keine Testfahrten mit seinen Ferraris auf dem Grundstück veranstaltet.»
Im November 2002 wird er im Waadtland fündig und kauft das Prachtsgrundstück La Réserve in Gland. Mit Alinghi-Boss Ernesto Bertarelli und einem Nachfahren Jérôme Bonapartes, dem jüngsten Bruder Napoleons, residieren zwei hochkarätige Namen in seiner Nachbarschaft.
Misstöne um Schumis Bauvorhaben gab es vor zwei Jahren. Beim Bau der Pferderanch für seine Frau in Givrins waren fast ausschliesslich Billigarbeiter aus Deutschland und Frankreich am Werk. Seit kurzem sind auch viele Schweizer Garagisten nicht mehr so gut auf Schumi zu sprechen. Er wirbt für den deutschen Garagen-Discounter ATU. Zwanzig Filialen des Preisdrückers sind in der Schweiz geplant.
Tankstellenstopps wird er als stolzer Besitzer eines 6000-Liter-Benzintankes mit zwei Zapfsäulen auch nicht mehr oft einlegen. Möglicherweise verschafft ihm aber sein schollennahes Werben für die Schweizer Bauern wieder etwas mehr Sympathien!
Fredy Herren
Im November 2002 wird er im Waadtland fündig und kauft das Prachtsgrundstück La Réserve in Gland. Mit Alinghi-Boss Ernesto Bertarelli und einem Nachfahren Jérôme Bonapartes, dem jüngsten Bruder Napoleons, residieren zwei hochkarätige Namen in seiner Nachbarschaft.
Misstöne um Schumis Bauvorhaben gab es vor zwei Jahren. Beim Bau der Pferderanch für seine Frau in Givrins waren fast ausschliesslich Billigarbeiter aus Deutschland und Frankreich am Werk. Seit kurzem sind auch viele Schweizer Garagisten nicht mehr so gut auf Schumi zu sprechen. Er wirbt für den deutschen Garagen-Discounter ATU. Zwanzig Filialen des Preisdrückers sind in der Schweiz geplant.
Tankstellenstopps wird er als stolzer Besitzer eines 6000-Liter-Benzintankes mit zwei Zapfsäulen auch nicht mehr oft einlegen. Möglicherweise verschafft ihm aber sein schollennahes Werben für die Schweizer Bauern wieder etwas mehr Sympathien!
Fredy Herren