Schock-Diagnose dank Küchen-Unfall
Britin schneidet sich in den Finger – und rettet damit ihr Leben

Nach einem Unfall in der Küche dachte sich Jennifer Vaughan erstmal nichts dabei. Doch der Schnitt in den Finger rette ihr das Leben.
Publiziert: 14.02.2022 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2022 um 19:58 Uhr
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Jennifer Vaughan (54) verharmloste ihre Schweissausbrüche und Rückenschmerzen. Eine Schnittwunde am Finger rettete ihr dann das Leben.
Foto: Jam Press/Jennifer Vaughan/Kidney Cancer UK

Wer an Rückenschmerzen und Schweissausbrüchen leidet, bringt dies nicht unbedingt mit einer Krebserkrankung in Verbindung. Das war auch bei Jennifer Vaughan (54) der Fall. Sie hatte die Wechseljahre im Verdacht.

Die ehemalige Lehrerin machte sich also keine Sorgen und führte ihr Leben wie gewohnt weiter, bis ihr ein kleines Missgeschick das Leben rettete.

Im Oktober 2017 bereitete sie mit ihrer Familie Brathähnchen zu, als sie sich in den rechten Zeigefinger schnitt. Obwohl die Schnittwunde ziemlich tief war, musste sie nicht sofort ärztlich versorgt werden. Die Britin ging einen Tag später zu ihrem Hausarzt, um die Wunde richtig verbinden zu lassen.

Verfärbung auf der Hand machte sie stutzig

Als sie dann eine Woche später eine Verfärbung auf der Oberseite ihrer Handfläche bemerkte, wurde sie stutzig. Der Bluttest zeigte: Jennifer Vaughan wies eine ungewöhnlich tiefe Anzahl weisser Blutkörperchen auf. Daraufhin wurde sie ins örtliche Spital eingewiesen. Dort hätten die Ärzte ihre Sorgen zunächst abgetan.

Sie drängte aber auf eine Ultraschall- und CT-Untersuchung. Mit dem schockierenden Ergebnis: Nierenkrebs im dritten Stadium. Als sie die Diagnose erhielt, konnte die 54-Jährige kaum glauben. «Ich fühlte mich total betäubt. Ich konnte es nicht fassen. Ich habe nie geraucht, ich trinke nicht, ich führe einen gesunden Lebensstil. Es war also eine Menge zu verkraften», sagt sie zur britischen Zeitung «Metro».

Ihrer Tochter sagte sie nichts

Ihrer Tochter erzählte sie zunächst nichts von der Diagnose. «Meine Tochter machte damals ihr Abitur, und ich brachte es einfach nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass ich Krebs hatte.» Schliesslich wird Vaughan die Niere entfernt.

Sechs Monate später dann der nächste Schock. Wieder Krebs. Aber dieses Mal in der Lunge. Die Britin bleibt trotzdem optimistisch. «Entweder man lebt mit Krebs oder man stirbt an Krebs, und ich möchte wie meine Grossmutter leben und 103 Jahre alt werden.»

Bei merkwürdigen Symptomen zum Arzt gehen

Noch immer ist der Krebs nicht besiegt. Aber der Zustand von Vaughan ist stabil. Sie arbeitet heute als Coach und möchte ihre Erfahrungen anderen Krebsüberlebenden weitergeben. In ihrem Blog ermutigt sie andere, sich testen zu lassen, wenn sie seltsame Symptome bemerken - insbesondere Schwarze.

«Die Menschen in der schwarzen Gemeinschaft sprechen nicht wirklich darüber, wie es ihnen geht, und verbergen es. Ich möchte, dass Menschen Hilfe in Anspruch nehmen, denn es kann ihr Leben retten.» Das habe ihr Fall deutlich gezeigt. Schliesslich sei sie nur nach dem Schnitt in den Finger zum Arzt gegangen. (ced)

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