Schluss mit Ausspionieren: Helsana, die grösste Krankenkassengruppe der Schweiz, welche die App Helsana+ betreibt, darf nach dem am Freitag veröffentlichten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts die von den App-Nutzern erhobenen Daten nicht verwenden. Die von den Nutzern gegebene Einwilligung sei nämlich unzureichend.
Bei der Anmeldung zur Applikation willigen die User mit einem Klick in verschiedene Punkte ein. Unter anderem dazu, dass die Helsana Zusatzversicherungen bei den in der obligatorischen Krankenversicherung tätigen Schwestergesellschaften Helsana Versicherungen und der Progrès Versicherungen Daten abfragen darf.
Eine solch generelle Einwilligung mit einem Klick entspricht jedoch nicht den gesetzlichen Anforderungen. Damit verstösst die Helsana Zusatzversicherungen AG bei der Beschaffung der Daten gegen das Datenschutzgesetz. Die Klage des Eidgenössischen Daten- und Öffentlichkeitsbeauftragten Adrian Lobsiger (59) wurde in einem zentralen Punkt gutgeheissen.
Helsana muss Daten löschen
Die Versicherung muss die so gesammelten Daten innerhalb von 30 Tagen löschen. Ebenso muss sie Dritte, denen sie die Daten weitergegeben hat, anweisen, dies in der gleichen Frist zu tun.
Helsana zeigte sich in einer Mitteilung überzeugt, mit dem Bonusprogramm «auch datenschutzrechtlich auf dem richtigen Weg» zu sein. Die Krankenversicherung habe die Kritik des Bundesverwaltungsgerichts bereits umgesetzt. Deshalb dürfe Helsana weitermachen wie bisher.
In wesentlichen Punkte habe sie vom Gericht sogar Recht erhalten: Helsana dürfe das Bonusprogramm weiterhin auch ausschliesslich Grundversicherten anbieten und deren Aktivitäten mit Barauszahlungen honorieren.
Datenschutzbeauftragter begrüsst das Urteil
Lobsiger begrüsst derweil, dass das Bundesverwaltungsgericht mit seinem Urteil mehrere bedeutsame datenschutzrechtliche Fragen geklärt und dabei auch Unterschiede zum europäischen Datenschutzrecht aufgezeigt hat. Der Datenschutzbeauftrage will das Urteil noch sorgfältig analysieren und die datenschutzrelevanten Aspekte daraus weiterverfolgen. Der Rechtsspruch ist denn auch noch nicht rechtskräftig und kann ans Bundesgericht weitergezogen werden.
Über 50'000 Personen haben gemäss Helsana die Bonus-App Helsana+ heruntergeladen. Und hoffen damit, einen kleinen Teil ihrer Krankenkassen-Prämie zurückzuerhalten.
Das Ganze funktioniert so: Wer sportlich aktiv ist, Mitglied in einem «sozialen oder sportlichen» Verein, regelmässige Vorsorgeuntersuchungen macht und der Krankenkasse treu ist, sammelt Punkte. Ein Vorsorgeuntersuch und auch eine Vereinsmitgliedschaft schenkt mit 1500 Punkten ein. Die Nachweise können einfach per Foto-Upload direkt in der App übermittelt werden.
Für sportliche Aktivitäten kann man auch die Daten aus anderen Gesundheits-Apps wie Apple Health und Google Fit anbinden. Dann werden die Pluspunkte automatisch gutgeschrieben. Für eine Sporteinheit wie Joggen oder Schwimmen erhalten Versicherte 100 Punkte gutgeschrieben.
Die Punkte können ganz einfach in Geld umgemünzt werden: Mit einem Klick wird die Summe – bis zu 75 Franken für Grundversicherte, bis zu 300 Franken für Zusatzversicherte – aufs Konto überwiesen. Zudem gibt es auch Rabatte bei Helsana-Partnern.
Über 50'000 Personen haben gemäss Helsana die Bonus-App Helsana+ heruntergeladen. Und hoffen damit, einen kleinen Teil ihrer Krankenkassen-Prämie zurückzuerhalten.
Das Ganze funktioniert so: Wer sportlich aktiv ist, Mitglied in einem «sozialen oder sportlichen» Verein, regelmässige Vorsorgeuntersuchungen macht und der Krankenkasse treu ist, sammelt Punkte. Ein Vorsorgeuntersuch und auch eine Vereinsmitgliedschaft schenkt mit 1500 Punkten ein. Die Nachweise können einfach per Foto-Upload direkt in der App übermittelt werden.
Für sportliche Aktivitäten kann man auch die Daten aus anderen Gesundheits-Apps wie Apple Health und Google Fit anbinden. Dann werden die Pluspunkte automatisch gutgeschrieben. Für eine Sporteinheit wie Joggen oder Schwimmen erhalten Versicherte 100 Punkte gutgeschrieben.
Die Punkte können ganz einfach in Geld umgemünzt werden: Mit einem Klick wird die Summe – bis zu 75 Franken für Grundversicherte, bis zu 300 Franken für Zusatzversicherte – aufs Konto überwiesen. Zudem gibt es auch Rabatte bei Helsana-Partnern.
Das Bonusprogramm Helsana+ soll gemäss der Beschreibung der Betreiberin das Gesundheitsbewusstsein fördern. Teilnehmen können seit September 2017 Versicherte der Helsana AG – vergangenes Jahr waren es schon 50'000 Leute . Es werden Punkte gesammelt, die in Barauszahlungen, Sachleistungen oder Gutscheine eingetauscht werden können. Die App stiess auch in der Politik rasch auf Kritik. (sda/awi)