Schlotter-Rekordjagd in La Brévine, Glattalp und Samedan
Zoff um den kältesten Ort der Schweiz

Die Schweiz ist im Bann der Minus-Temperaturen. Wo es am kältesten ist, ist jedoch umstritten.
Publiziert: 14.02.2018 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2019 um 11:44 Uhr
Georg Nopper

Die beiden vergangenen Nächte waren eisig kalt. In La Brévine NE, dem bekanntesten «Tiefkühler» der Schweiz, wurde es gestern Dienstagmorgen minus 27,2 Grad kalt. Dann schwappte die Kältewelle Richtung Osten: Auf dem Bündner Ofenpass zeichnete die Wetterstation heute Mittwochmorgen minus 26,7 Grad, in Samedan GR minus 26,6 Grad auf.

In La Brévine wurde es gestern Dienstagmorgen minus 27,2 Grad kalt.
Foto: KEYSTONE/STEFAN MEYER

Einzelne private Wetterstationen konnten noch tiefere Werte melden. So listete die Internetseite «kaltluftseen.ch» am Dienstag eine Temperatur von minus 30,8 auf der Alp Hintergräppelen im Kanton St. Gallen auf. Das Elektrizitätswerk des Kantons Schwyz (EBS) hat in der Nacht auf heute Mittwoch auf der Glattalp minus 36,7 Grad gemessen.

Gebiete, wo Leute wohnen

Dann ist also die Glattalp der kälteste Ort der Schweiz? Klaus Marquardt vom Wetterdienst Meteonews: «Die Glattalp ist ein ultrakaltes Loch. Das ist richtig. Aber da wohnt niemand. Wir konzentrieren uns bei unseren Statistiken primär auf Gebiete, wo Leute wohnen. Wie La Brévine oder Samedan. Zudem berücksichtigen wir einige Bergstationen.»

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Am Bahnhof Samedan ist er der Herr über die Züge: Andreas Stöckl (34).
Foto: PHILIPPE ROSSIER

Meteonews liste jeweils die Werte der amtlichen Wetterstationen von Meteoschweiz, jene der eigenen Wetterstationen und der Messpartner. Damit die Messwerte nicht verfälscht werden, müssen laut Marquardt genaue Richtlinien eingehalten werden. «Die Wetterstation muss sich zwei Meter über dem Boden befinden. Wenn diese zum Beispiel eingeschneit ist, kann das die gemessene Temperatur beeinflussen.» Bei privaten Anlagen sei das unter Umständen nicht immer gewährleistet.

Glatteisgefahr in tieferen Lagen

Auch in der kommenden Nacht wird das Wetter laut dem Meteorologen nochmals sehr kalt. Insbesondere im Osten. Vom Westen her ist allerdings eine Warmfront unterwegs. «Das macht sich morgen Donnerstag besonders in den Bergen bemerkbar. Die Temperatur wird dort stark ansteigen.» In tieferen Lagen bleibe es wegen der Bildung von Kaltluftseen länger kalt. «Es ist Vorsicht geboten», sagt Marquardt. «Es besteht Glatteisgefahr und Gefahr durch gefrierenden Regen.»

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