Nach den Angaben der Behörden sind unter den Verletzten Arbeiter und Anwohner. Sie hätten Brandverletzungen erlitten. Auch ein Kind sei in ein Spital gebracht worden.
Bewohner wurden evakuiert
Auf Video- und Fotoaufnahmen war zu sehen, wie sich ein riesige Rauchwolke über dem Munitionslager unweit Stadt Atschinsk bildete. Geschosssplitter sollen hunderte Meter weit geflogen sein. Auch der Luftraum über dem Ort sei gesperrt worden.
Mehr als 3000 Bewohner wurden bereits nach offiziellen Angaben in einem Umkreis von 20 Kilometern in Sicherheit gebracht. Weitere Tausende Menschen sollten noch in sogenannte Sicherheitszonen gebracht werden. Für die Region gelte der Ausnahmezustand.
Die genaue Zahl der Opfer war zunächst unklar. Russische Medien berichteten von mindestens einem Toten. Das Verteidigungsministerium dementierte jedoch diese Angaben. Die Einsatzkräfte versuchten mit gepanzerten Löschfahrzeugen vor Ort die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Atschinsk in der Region Krasnojarsk liegt rund 4000 Kilometer von Moskau entfernt. Die Stadt mit rund 100'000 Einwohnern könne ebenfalls evakuiert werden, sagte der Bürgermeister. Der Gouverneur betonte jedoch im Staatsfernsehen, dass für die Bevölkerung keine Lebensgefahr bestehe.
Nach Darstellung des Zivilschutzministeriums wurden bereits in einem Ferienlager in dem nahe gelegenen Dorf Sokol 257 Kinder in Sicherheit gebracht. Gemeinsam mit 66 Erwachsenen seien sie an einem anderen Ort untergebracht worden.
Ursache für Explosion unklar
Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow wollte in die betroffene Zone in der Region Krasnojarsk reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen, hiess es. Das Feuer soll an zwei Stellen in dem Lager ausgebrochen sein.
Dort seien rund 40'000 Artilleriegeschosse deponiert. Die Ursache für die Explosion war zunächst unklar. Anwohner veröffentlichten mit Mobiltelefonen gemachte Videoaufnahmen, auf denen auch weitere Explosionen zu hören waren.
In Russland kommt es wegen mangelnder Brandschutzvorkehrungen, aber auch wegen ungenügender Vorbereitung der Menschen auf Notfälle immer wieder zu schweren Grossbränden mit hohen Opferzahlen. Im Juni waren bei einer Explosion in einem Munitionsbetrieb in der russischen Stadt Dserschinsk mindestens 85 Menschen verletzt worden. Die Behörden ermittelten wegen Verstosses gegen die Sicherheitsvorschriften. (SDA)