Russland - Serbien
Russlands Staatschef Putin zu «Prestige"-Besuch in Serbien

Sein Gesicht ziert T-Shirts, Kaffeetassen und Wandmalereien: Bei seinem Besuch am Donnerstag in Serbien wird Russlands Präsident Wladimir Putin wie ein Rockstar empfangen.
Publiziert: 17.01.2019 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2019 um 15:59 Uhr

Unter anderem war eine Willkommensparade durch Belgrad geplant, die ihren Höhepunkt am gewaltigen Dom des Heiligen Sava finden sollte, einem der grössten Gotteshäuser des orthodoxen Christentums. Bei seinem Besuch traf Putin zunächst Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic. Auch mit dem Führer der bosnischen Serben, Milorad Dodik, wollte er sprechen.

Putins Flugzeug landete kurz nach 13.00 Uhr auf dem Belgrader Nikola-Tesla-Flughafen. Dort wurde der russische Staatschef von Vucic in Empfang genommen.

Putins Besuch diene hauptsächlich seinem «politischen Prestige", sagte Maxim Samorukow vom Institut Carnegie Endowment for International Peace. Der Präsident wolle zeigen, dass es «russischen Einfluss in allen Teilen der Welt» gebe.

Serbien strebt zwar eine Mitgliedschaft in der EU an, hat aber weiterhin enge Beziehungen zu Moskau. Obwohl der Westen wirtschaftlich sehr viel stärker in dem Balkanland aktiv ist, gibt es viel Zuneigung in der Bevölkerung für den «orthodoxen grossen Bruder» Russland.

Das liegt nicht zuletzt an Russlands Ablehnung der Unabhängigkeit des Kosovos. Serbien weigert sich seinerseits, die internationalen Sanktionen gegen Moskau wegen der russischen Annexion der Krim mitzutragen. Der Satz «Kosovo ist Serbien, die Krim ist Russland", ist hier und dort an serbischen Häuserwänden zu lesen.

Serbien importiert zudem zwei Drittel seines Erdgases und Rohöls aus Russland und ist von den Lieferungen abhängig. Dem russische Staatskonzern Gazprom gehört Serbiens Ölunternehmen NIS. In einem Interview mit dem Fernsehsender Pink TV sagte Präsident Vucic, er sei offen dafür, «billiges Gas von woanders» zu kaufen. Er habe allerdings noch keines entdeckt.

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