Der Vorfall mit möglicherweise politischem Hintergrund passierte am Samstagabend in Gerasdorf in der Nähe von Wien in der Einfahrt zu einer Baufirma. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung habe die Ermittlungen aufgenommen, so die Polizei. Die Hintergründe der Tat seien unklar.
Nach russischen Medienberichten soll es sich bei dem Opfer um einen Mann aus der islamisch geprägten Teilrepublik Tschetschenien im russischen Nordkaukasus handeln. Das Gebiet galt viele Jahre als Konfliktregion. In zwei Kriegen mit Zehntausenden Toten und Flüchtlingen verhinderte Moskau eine Abspaltung.
Der 43-Jährige soll immer wieder offen Kritik am tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow geäussert haben. Kadyrow regiert in Grosny seit mehr als zehn Jahren. Kritiker werfen ihm Menschenrechtsverletzungen und eine Herrschaft mit Clan-Strukturen und korrupten Beamten vor. Es gab schon ähnliche Mordfälle wie jetzt in Wien. 2009 wurde ein geflohener Tschetschene in Wien auf offener Strasse erschossen.
(SDA)