Die SGG benutze ihre Position, um an den 1. August-Feierlichkeiten auf dem Rütli ihr Lied singen zu lassen. Sie missbrauche damit die Rütliwiese zu eigennützigen Propagandazwecken, schreibt die Vereinigung in einem Brief an den Bundesrat, der der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt. Über das Schreiben hatten am Dienstag Zeitungen von CH Media berichtet.
Darin bittet die Vereinigung den Bundesrat, die Verwaltung der Rütliwiese der SGG zu entziehen und einer zu gründenden, paritätisch zusammengesetzten Stiftung zu übertragen. Diesen Wunsch hatte 2017 bereits der Nationalrat dem Walliser CVP-Politiker Yannick Buttet ausgeschlagen und dessen Motion abgelehnt.
Bundeskanzler Walter Thurnherr erinnerte damals daran, dass die Wiese der Eidgenossenschaft von der SGG geschenkt worden sei. Die heutige Verwaltungsregelung habe sich aus Sicht des Bundesrates bewährt.
Der «Neue Rütlibund», ein Verein für christliche Moral, Menschenwürde und Familienschutz, beobachte seit Jahren, wie die SGG das Projekt einer eigenen «Hymne» verfolgt, für das sie keinen offiziellen Auftrag habe. Der Bundesrat hatte den Schweizerpsalm 1981 zur offiziellen Nationalhymne erklärt.
Auf dem Rütli sollen gemäss des Gründungsmythos Anfang August 1291 Uri, Schwyz und Unterwalden mit einem Bund den Grundstein der Eidgenossenschaft gelegt haben.
(SDA)