6000 Orang-Utans leben heute auf den indonesischen Inseln Sumatra und Borneo. «Der Bestand schrumpft kontinuierlich», sagt Regina Frey (68). Die Biologin lebt seit 1973 auf Sumatra – und hat sich mit ihrer Organisation «PanEco» ganz dem Schutz der Menschenaffen verschrieben.
Jedes Jahr wird in Indonesien eine Million Hektar Regenwald illegal gerodet. Neue Palmöl-Plantagen entstehen. «Bedeutende Schutzgebiete, in denen Orang-Utans leben, verschwinden», sagt Regina Frey. «Schon 2020 könnte der sumatrische Dschungel zerstört sein.» Damit würden die Orang-Utans ihren natürlichen Lebensraum komplett verlieren.
«Sie finden nicht mehr genug Essen»
Aber schon jetzt ist die Situation der Tiere bedrohlich. «Im schrumpfenden Urwald finden sie nicht mehr genug Futter und dringen in Obstplantagen ein», sagt Frey.
Das macht sie zum Angriffsziel von Bauern. Jede Woche werden mehrere Orang-Utans angeschossen.
Einer davon ist «Leuser». Ein Bauer hatte ihn mit 62 Schüssen aus einer Luftpistole verletzt und liegengelassen. Zwei der Schüsse trafen Leusers Augen, er erblindete. Nur Dank Freys Organisation überlebte er.
Frey plant einen Park von 42 Hektaren
Rund 400 Tiere konnte Frey in Indonesien bereits retten. «Das ist aber nur ein Bruchteil der bedrohten Tiere», sagt sie.
Ihr nächstes Projekt ist gigantisch: Frey will in der Nähe von Medan den «Orang-Utan-Haven» auf 42 Hektaren bauen. Dort sollen invalide Tiere ein Zuhause finden, die nicht mehr ausgewildert werden können.
Gleichzeitig soll der «Haven» auch ein Informationszentrum sein. «Es ist ganz wichtig, dass Einheimische und Touristen mehr über die Tiere und die Problematik der Regenwaldzerstörung erfahren.»