Rechtsextremist Martin Sellner
Postfinance sperrt Konto von Identitären-Chef

Martin Sellner stand in Kontakt mit dem Attentäter von Christchurch. Nun hat die Postfinance sein Konto gesperrt.
Publiziert: 19.01.2022 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2022 um 15:38 Uhr
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Martin Sellner, Chef der Identitären Bewegung Österreich
Foto: imago images/Alex Halada
Fabian Eberhard

Sie sind jung, hip – und rechtsextrem: die Aktivisten der Identitären Bewegung. Ihr Anführer: Martin Sellner (33), ein militanter Islam-Hasser aus Österreich. Auf Telegram folgen ihm mehr als 60'000 Anhängerinnen und Anhänger.

Für seinen politischen Kampf sammelte der Rechtsextremen-Chef Geld über ein Konto der Postfinance. Weil Österreichs Banken nichts mit Sellner zu tun haben wollen, wich er auf die Schweiz aus.

Doch nun hat die Postfinance die Reissleine gezogen. Wie Sellner auf Telegram schreibt, hat ihm die Schweizer Bank am 11. Januar das Konto gesperrt. «Während Antifa und allerhand dubiose Figuren in der Schweiz einen sicheren Hafen finden, gilt das für die einzige und letzte Opposition gegen die wahren Herren der Erde, sprich Patrioten, nicht», so der Rechtsextremist.

Sellner erhielt Geld von Rechtsterrorist

Die Postfinance will sich aufgrund des Bankkundengeheimnisses nicht zum konkreten Fall äussern. Sprecher Rinaldo Tibolla sagt gegenüber Blick nur: «Postfinance prüft im Rahmen ihrer Sorgfaltspflichten laufend, ob eine Geschäftsbeziehung geführt werden darf oder abgebrochen werden muss.»

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Sellner nach einem neuen Konto umsehen muss. Die Finanzinstitute fürchten sich vor einem Reputationsschaden und juristischen Schwierigkeiten. Nicht ganz zu Unrecht: Bei einem von Sellners letzten Konten ging 2018 eine Spende in der Höhe von 1500 Euro ein. Absender: Brenton Tarrant aus Australien. Sellner bedankte sich und tauschte sich mit dem Mann per Mail aus. Wenige Monate später wurde Tarrant zum Massenmörder. Bei einem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch erschoss er 51 Menschen.

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