Die Sonde war in der vergangenen Woche nach vierjähriger Reise durch das All für wenige Sekunden auf dem rund 330 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörper gelandet, um Gesteinsproben einzusammeln. Allerdings nahm sie nach Angaben der Nasa zu viel Probenmaterial auf, so dass sich der Deckel des Sammelarms nicht mehr vollständig schliessen liess. Ein Teil des eingesammelten Materials ging verloren.
«Wir sind zuversichtlich, dass wir noch Hunderte Gramm der Probe haben, die wir zur Erde zurückbringen können», sagte der leitende Wissenschaftler der Mission, Dante Lauretta, am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. «Auch wenn mein Herz wegen des teilweisen Verlusts der Probe zerbricht, war es dann doch auch ein ziemlich cooles wissenschaftliches Experiment.»
Die Nasa-Forscher machten sich wegen der Verlustpanne daran, die Probe deutlich schneller als geplant sicher zu verstauen, was schliesslich in der Nacht zum Donnerstag gelang. Ursprünglich war dieses Manöver erst für den 2. November geplant gewesen.
Wieviel von der Probe verloren gegangen sei, lasse sich bislang nicht genau messen, sagte Lauretta. Wahrscheinlich sei der Auffangbehälter direkt nach dem Asteroiden-Manöver voll gewesen, habe also rund zwei Kilogramm Staub und Geröll enthalten. Die nun sicher verstaute Probe enthalte aber derzeitigen Schätzungen zufolge immer noch mehr als ein Kilogramm. In rund drei Jahren soll die Probe zurück zur Erde geschickt werden.
Die Mission soll zum Verständnis der Entstehung unseres Sonnensystems beitragen. Bennu wurde aus 500'000 bekannten Asteroiden ausgewählt - wegen seiner mit rund 490 Meter Durchmesser idealen Masse und weil er durch Teleskope betrachtet von einer Sandschicht überzogen schien, welche die Probenentnahme erleichtert hätte.
Ende 2018 zeigten Bilder des Asteroiden allerdings, dass er in Wirklichkeit von Felsen überzogen ist. Die Nasa-Forscher suchten daher lange nach einem geeigneten Landepunkt für «Osiris-Rex». Im März soll die Raumsonde ihre Rückreise beginnen. Ihre Ankunft auf der Erde ist für September 2023 geplant.
(SDA)