Rakete mit Cheops ist gestartet
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Schweizer Weltraumteleskop:Rakete mit Cheops ist gestartet

Raketen-Start geglückt
Berner Weltraumteleskop Cheops ist im All

Ein Ausfall einer fehlerhaften Komponente hat am Dienstag zum Abbruch des Countdowns für den Start von Cheops geführt. Diese ist nun ersetzt worden, ein neuer Startversuch vom Mittwoch um 9:54 Uhr Schweizer Zeit war erfolgreich.
Publiziert: 18.12.2019 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2019 um 16:05 Uhr
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Hier startet die Sojus-Fregat-Rakete in Kourou, Französisch-Guayana.
Foto: Twitter/@esaoperations

Am Mittwochmorgen ist das Schweizer Weltraumteleskop Cheops im zweiten Anlauf zu seiner Mission aufgebrochen. Eine Sojus-Fregat-Rakete mit dem Teleskop an Bord hob um 5:54 Uhr Ortszeit (9:54 Uhr Schweizer Zeit) in Kourou, Französisch-Guayana ab.

Unter tosendem Lärm und mit gleissend hellem Schweif in der Dunkelheit machte sich die Sojus-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou auf den Weg in den Orbit. Als erstes wird sie die Hauptlast, einen Erdbeobachtungssatelliten namens Cosmo-Skymed in der Erdumlaufbahn abladen. Nach zwei Stunden und 23 Minuten ist Cheops an der Reihe. Erst wenn die Abkopplung bestätigt wurde, können die Beteiligten der Cheops-Mission aufatmen.

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Erste ESA-Mission unter Schweizer Leitung

Der Start war zunächst auf Dienstagmorgen angesetzt, musste aber aufgrund einer fehlerhaften Komponente in der Raketen-Oberstufe verschoben werden. Das defekte Teil, das nicht näher definiert wurde, sei ausgetauscht worden, hiess es von Arianespace, dem Unternehmen, das den Start verantwortet. Es gab grünes Licht, die Startprozedur erneut zu beginnen, die Rakete erneut zu betanken und alle Checks durchzuführen.

An einem Public Viewing der Universität Bern haben etwa hundert Interessierte den Start der Rakete mitverfolgt. Als auf der Leinwand eines Universitätsgebäudes die Rakete abhob, applaudierte das Publikum.

Cheops (für Characterising Exoplanets Satellite) ist die erste ESA-Mission unter Schweizer Leitung und das erste Schweizer Weltraumteleskop. Entwickelt und gebaut wurde es unter der Leitung von Willy Benz von der Universität Bern. Die ursprüngliche Idee für die Mission stammt von Didier Queloz, der 1995 zusammen mit Michel Mayor den ersten Exoplaneten entdeckte. Die beiden Astronomen der Uni Genf erhielten für ihre Entdeckung vor wenigen Tagen den Nobelpreis in Physik 2019.

Die Sojus-Fregat-Rakete lud zuerst die Hauptlast, einen Erdbeobachtungssatelliten namens Cosmo-Skymed, in der Erdumlaufbahn ab. Zwei Stunden und 23 Minuten nach dem Start war schliesslich Cheops an der Reihe. Die Abkopplung von der Raketenoberstufe im Orbit gelang. Kurz vor 13 Uhr fing das Kontrollzentrum dann auch ein Signal von Cheops auf – der Satellit sendet. In den nächsten Wochen sollen nun Funktionstests durchgeführt werden.

Auf der Jagd nach Exoplaneten

Cheops soll bereits bekannte Exoplaneten genauer studieren und läutet damit eine neue Epoche in der Exoplanetenforschung ein. Bisherige Missionen sind darauf ausgelegt, neue Exoplaneten aufzuspüren.

Das Schweizer Weltraumteleskop soll die genaue Grösse und Beschaffenheit von Planeten bei Sternen in unserer kosmischen Nachbarschaft bestimmen, also ob es sich um Gas- oder Gesteinsplaneten handelt, oder auch solche, die von tiefen Ozeanen bedeckt sind. Damit liefert Cheops auch vielversprechende Kandidaten für noch genauere Untersuchungen durch zukünftige Missionen. Dahinter steht die Frage, unter welchen Bedingungen sich Sonnensysteme wie unseres bilden können – mit lebensfreundlichen Planeten.

Im Laufe von 3,5 Jahren oder länger wollen die Forschenden Cheops auf mehrere hundert helle Sterne mit Planeten richten. Bevor es losgeht, muss das Weltraumteleskop allerdings erst eine Reihe von Tests durchlaufen, ob alle Systeme funktionieren und den Erwartungen entsprechen. Das soll etwa drei Monate dauern. (SDA)

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