Schwermetall möglicher Auslöser
Mysteriöse grassierende Krankheit in Indien

Auf der Suche nach dem Auslöser einer mysteriösen Krankheit im Süden Indiens wurden Spuren von Schwermetallen in Blutproben gefunden. Bei zehn von 550 Menschen seien hohe Blei- und Nickelwerte festgestellt worden, sagte der Leiter des staatlichen Spitals in Eluru.
Publiziert: 09.12.2020 um 07:07 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 07:09 Uhr
Eine der 500 PatientInnen, die mit einer mysteriösen Krankheit in Eluru, Andhra Pradesh, ins Spital eingeliefert worden sind. Staatliche Experten fahnden nach den Ursachen. Schwermetalle könnten ein Grund sein.
Foto: Keystone/AP

Seit Samstag wurden in der Stadt laut Angaben der Kliniken über 550 Einwohner behandelt, ein 45-jähriger Mann starb.

Zu den Symptomen der mysteriösen Krankheit im südindischen Bundesstaat Andra Pradesh zählen nach Angaben der Behörden minutenlange epileptische Anfälle und Gedächtnisverlust. Auch Angstzustände, Kopf- und Rückenschmerzen sowie plötzliches Erbrechen wurden gemeldet. Viele Erkrankte erholten sich jedoch rasch wieder.

Der Spitalleiter Mohan betonte, dass durch die geringe Stichprobengrösse von lediglich zehn auffälligen Bluttests die Krankheitsursache bisher nicht abschliessend aufgeklärt werden konnte. Staatliche Behörden ordneten an, mögliche Quellen der Schwermetalle zu finden. In der Gegend um die betroffene Stadt gibt es keine grösseren Chemiefabriken. Auch Wasser- und Milchproben werden analysiert.

Die Regierung in Neu Delhi hatte zuvor Experten des Nationalen Instituts für Virologie, der indischen Gesundheitsbehörde und des Instituts für Medizinwissenschaften nach Eluru entsandt. Sie untersuchten unter anderem die Nahrungsmittel der Bewohner von Eluru, darunter Reis und Öle - bisher ohne Ergebnisse.

Behördenvertreter vermuteten zunächst mögliche Komplikationen mit chemischen Zusätzen in Düngemitteln, während Bewohner auf Probleme mit Müll und verwilderten Hausschweinen hinwiesen. Laut den örtlichen Behörden überträgt sich die mysteriöse Krankheit nicht von Mensch zu Mensch. Am Dienstag fanden sich etwa 80 Betroffene in den Spitälern der Stadt ein.

(SDA)

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