Sowohl in der Hauptstadt Stockholm als auch in Göteborg und Malmö wurden die Proteste am Samstag von den Beamten gestoppt, weil sie gegen die maximal zulässige Teilnehmerzahl für öffentliche Versammlungen verstossen haben. Das teilten die Polizeidienststellen der drei grössten Städte Schwedens jeweils am Samstagnachmittag mit. In Göteborg waren demnach 50 bis 70 Menschen dabei gewesen, in Malmö etwa 200. In Stockholm sprach die Zeitung «Aftonbladet» von 200 bis 300 Teilnehmern.
Bereits vor zwei Wochen hatten etwa 600 Menschen in Stockholm gegen die geltenden Corona-Massnahmen demonstriert. Organisiert hatte den Protest eine Gruppe, die die Beschränkungen als unbegründet bezeichnete.
Schweden ist in der Corona-Krise einen international vielbeachteten Sonderweg mit relativ lockeren Beschränkungen des öffentlichen Lebens und Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Vereinzelte Corona-Massnahmen gab und gibt es aber auch bei den Schweden, wenn auch nicht so strenge wie in Deutschland oder anderswo. Unter anderem dürfen sich seit Ende November nur noch maximal acht Menschen für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen versammeln. Darüber hinaus hat sich die Regierung mit einem im Januar verabschiedeten Pandemiegesetz die Möglichkeit zu strengeren Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus geschaffen. (SDA)