Prostitutions-Skandal in Venezuela
Missen hatten Sex für Geld und Autos

Die Miss-Venezuela-Wahl wird ausgesetzt. Schuld trägt ein Social-Media-Shitstorm, in dem sich mehrere Ex-Kandidatinnen und Gewinnerinnen vorwerfen, für Geld mit korrupten Geschäftsleuten und Politikern geschlafen zu haben.
Publiziert: 23.03.2018 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:03 Uhr
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Sie brachte den Ball ins Rollen: Annarella Bono, Kandidatin 1997, behauptete, dass diverse Teilnehmerinnen für Geld, Autos und Reisen Sex mit Politikern und Geschäftsleuten hatten.

Venezuela hat, gemessen an Erfolgen bei Schönheitswettbewerben, die schönsten Frauen der Welt. Bei sieben Miss-Universe-Bewerben und bei sechs Miss-World-Contests holten die Missen Venezuelas die Titel. Kein Land ist erfolgreicher. 

Doch nächstes Jahr wird kein Titel dazukommen. Als ob die Einwohner nicht schon genug unter einer massiven Inflation sowie Essens- und Medizinmangel zu leiden hätten, wird nun auch einer der wenigen Lichtblicke überschattet. 

In teilweise skurrilen Social-Media-Beiträgen beschuldigen sich Ex-Teilnehmerinnen des Wettbewerbs gegenseitig, für Geld, Autos, Reisen und andere Gefälligkeiten mit korrupten Geschäftsleuten und Politikern geschlafen zu haben. 

Alle wissens, niemand hat etwas getan

Den Auftakt machte Annarella Bono, die 1997 Teilnehmerin war. Sie sagte, diverse Models würden sich so ihren sozialen Aufstieg sichern wollen, was bei den Missen nicht gut ankam und im Volk für Empörung sorgte. Migbelis Castellanos, die Miss Venezuela 2013, sagte im Fernsehen, mehrfach solche Einladungen erhalten zu haben – die sie natürlich ablehnte. Offenbar im Gegensatz zu Konkurrentinnen, die «Luxus mit sich herumtrugen, den sie sich sonst nicht hätten leisten können». 

Die Organisatoren des Events gaben diese Woche bekannt, den Wettbewerb vorerst auszusetzen und eine Untersuchung durchzuführen. Das Casting wurde unterbrochen, Trainingslager für die Missen geschlossen. Auch die Mister-Venezuala-Veranstaltung wird ausgesetzt.

Der Skandal könnte ein Indiz dafür sein, weshalb der ehemalige Präsident der Miss-Venezuela-Organisation, Osmel Sousa, vor wenigen Wochen überraschend zurücktrat. Einen Grund nannte Sousa, der das Amt 37 Jahre innehatte und als «Schönheitszar» bekannt war, nicht. (vof)

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