Anfang Mai wurden Pläne zur Erhöhung des GA-Preises öffentlich. Der «Beobachter» zitierte aus dem nicht für die Öffentlichkeit vorgesehenen Papier der ÖV-Tariforganisation CH-Direct. Demnach sollte unter anderem das Generalabonnement in Zukunft zehn Prozent mehr kosten – die Entrüstung war gross.
Nun erhalten Gegner der geplanten ÖV-Preiserhöhungen prominente Schützenhilfe: In seinem aktuellen Blog-Beitrag bezeichnet Preisüberwacher Stefan Meierhans (50) den Vorschlag um eine GA-Preiserhöhung als Rauchpetarde. Diese verneble das eigentliche Gebot der Stunde: Tarifsenkungen.
Zum einen verdienten die SBB mit dem Fernverkehr heute schon Millionen. 2018 waren es 176. Die SBB verfügten über 1,5 Milliarden Franken einbehaltener Gewinne. Auch im Regionalverkehr seien Preissenkungen angezeigt: Eine falsch prognostizierte Finanzierungslücke habe zu ungerechtfertigten Tariferhöhungen geführt. Auch die Senkung der Mehrwertsteuer ab 2018 hätten die meisten Tarifverbunde nicht weitergegeben. Warum dreht die Preisspirale im ÖV weiter nach oben? Laut Meierhans wegen der Ausweitung der Tarifverbünde wie dem Ostschweizer Verbund Ostwind. Werde der Verbund grösser, steige auch der Abo-Preis.
Inzwischen seien deren Abo-Preise aber fast auf GA-Niveau angelangt, weshalb in der Folge auch der GA-Preis steigen müsse.