Liegenschaftenbesitzer Peter S.* (49) liess sich nur selten im Umfeld seiner Wucher-Wohnungen in Zürich blicken. Der feine Herr residiert standesgemäss in einer feudalen Villa an der Goldküste. In den Arbeiter-, Ausländer- und Amüsierkreis 4 wagte er sich nur per Porsche. Ein Bewohner zu BLICK: «Er fährt gelegentlich mit seinen Sportwagen die Strasse auf und ab.» Eine Leidenschaft, mit der sich der Immobilien-Investor auch in seiner Küsnachter Nachbarschaft keine Freunde machte. Ein Anwohner: «Der rast hier immer mit seinem Ferrari herum und fühlt sich wie der Kaiser von China.»
Tempo ist sein Hobby. Dazu gehören auch schnelle Pferde – am liebsten aus französischer Zucht. Bester Gaul im Stall: Stute Olorda. Verkaufswert: siebenstellig. Zur Erholung fährt er nach St. Moritz GR – zum Polo, Reiten oder zur Hochzeit. Erst im Sommer hatte Peter S. im Nobelhotel Badrutt’s Palace geheiratet. In seinem Bekanntenkreis waren die Wucher-Wohnungen kein Thema. Es war ihm unangenehm. Er behauptete gar, dass er mittlerweile allen Mietern gekündigt habe. Wohl nicht die ganze Wahrheit, denn bei den Hausbewohnern ist diese Nachricht nicht angekommen.
2014 gab Peter S. im «Beobachter» den Gutmenschen: Klar könnte man alle Problemfälle und Randständigen rauswerfen. «Wären wir dann einen Schritt weiter? Die Behörden haben immens Mühe, Wohnungen für diese Leute zu finden. Es geht hier ja auch um ein soziales Problem.» Um eines, für das man Wucher-Zins verlangen kann.