Zum tödlichen Unfall sei es gegen 13 Uhr an der Fronleichnamsprozession gekommen, bestätigte die Kantonspolizei Wallis auf Anfrage. Zunächst war von einer Schussabgabe die Rede. Später präzisierte die Polizei die Angabe: Beim Abfeuern eines traditionellen Mörsers kam es zu einem Detonationsunfall. Trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche vor Ort erlag der Betroffene seinen Verletzungen. Gemäss Polizei handelt es sich beim Verstorbenen um einen Schweizer im Alter von 65 Jahren.
In Raron ist die Betroffenheit gross. «Er liebte den Brauch», sagt eine Anwohnerin zu «20 Minuten». Der 65-Jährige nahm offenbar seit mehreren Jahren an der Prozession teil. Ein anderer sagt gegenüber der Zeitung: «Er war ein trainierter Soldat. Es ist tragisch, was passiert ist.» Dem Vernehmen nach sei der Mörser bereits geladen gewesen, der Schuss aber zu früh losgegangen.
Behörden klären genauen Unfallhergang ab
Die Staatsanwaltschaft Wallis und die Bundesanwaltschaft haben gemeinsam mit der Kantonspolizei eine Untersuchung eingeleitet, um den genauen Unfallhergang abzuklären. Mehrere Fahrzeuge der Blaulichtorganisationen fuhren nach dem Vorfall nach Raron VS. Augenzeugen berichteten gegenüber dem «Walliser Bote» von einem lauten Knall und einer Rauchwolke.
An Fronleichnam werden gemäss einer alten Tradition in vielen katholischen Orten Schüsse mit historischen Artilleriekanonen abgefeuert. Der Brauch kam im Zuge der Gegenreformation vor 1600 auf. Damals wurden die Fronleichnamsprozessionen zu wichtigen Repräsentationsveranstaltungen der katholischen Kirche. Mit den Kanonenschüssen wollten die katholischen Orte ihre Macht demonstrieren.