Die Pilgerroute auf dem Jakobsweg lockt jährlich rund 400'000 Wanderer nach Spanien. So auch Sanda G.* (25) aus Reutlingen in Süddeutschland, die seit Jahren in der Nähe von Porto in Portugal lebt.
G. war zu Fuss auf der Strecke von Oviedo nach Santiago de Compostela unterwegs. Doch weit kam sie nicht: Schon nach der ersten Etappe strandete sie in der Gemeinde Grado in Asturien, fünf Stunden Fussweg von Oviedo entfernt. Für zehn Tage fehlte jede Spur von der Wandererin.
Anwohner sahen die Deutsche kurz vor ihrem Verschwinden, weinend in einem Park, wie die Zeitung «El Español» berichtet. Einige hätten versucht, sie zu beruhigen und herauszufinden, was passiert sei. Doch da G. kein Spanisch spricht, gestaltete sich die Kommunikation für die Anwohner schwierig. Als Mitarbeiter des Rathauses alarmiert wurden, um sich um sie zu kümmern, war die Frau bereits verschwunden.
In Portugal gefunden
Seit Dienstag, 25. Juli, galt G. offiziell als vermisst. Sie reagierte gemäss spanischen Medienberichten nicht auf Anrufe ihrer Familie, woraufhin die spanische Polizei die Suche nach ihr begann. Bislang konnten die Ermittler nur den Rucksack der Deutschen finden. Er lag im Park, wo sie zuletzt gesehen worden war. Ihr Handy und ihre Papiere fehlten.
Am Mittwoch wurde die Deutsche in der portugiesischen Stadt Idanha Nova bei einer nahestehenden Person wohlauf wiedergefunden, meldet die spanische Zeitung «lavozdeasturias».
Während die Polizei mit Hochdruck nach G. suchte, sind auch Familie und Freunde aktiv geworden. Sie haben auf Instagram eine Seite eingerichtet, um Hinweise zu sammeln. Dort heisst es, dass die Deutsche sich zuletzt am 30. Juli gemeldet habe. Das letzte Lebenszeichen. Sie habe in der Nachricht einen verwirrten Eindruck gemacht. (dru)
*Name bekannt