Weil SRG-Chefs keinen Plan B haben
Natalie Rickli unterstützt jetzt offiziell No Billag

Medienministerin Doris Leuthard (CVP) eröffnete gestern den Abstimmungskampf zu No Billag. Nach der bundesrätlichen Medienkonferenz bezieht endlich auch Medienpolitikerin Natalie Rickli (SVP) Position zur Gebühren-Abschaffungs-Initiative. Sie engagiert sich fortan für das Anliegen.
Publiziert: 12.12.2017 um 09:53 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:38 Uhr
Weil sich die SRG-Chefs keinen Millimeter bewegen: Natalie Rickli (SVP) engagiert sich fortan für die No-Billag-Initiative.
Foto: KEYSTONE
Julien Duc

Sie hat lange mit sich gerungen und bisher noch nicht Stellung bezogen. Nun hat sich Natalie Rickli (41) zur No-Billag-Initiative positioniert. Nach der gestrigen Medienkonferenz von Medienministerin Doris Leuthard (54) «bin ich definitiv zum Entscheid gekommen, die No-Billag-Initiative zu unterstützen», schreibt die SVP-Nationalrätin auf ihrer Facebookseite.

Leuthard eröffnete gestern früher als geplant den Abstimmungskampf gegen No Billag. Sie begründete diesen Entscheid damit, dass sie die Diskussion nicht den Initianten haben überlassen wollen. Denn für die CVP-Magistratin ist klar: Die Annahme der No-Billag-Initiative bedeute nicht nur die Abschaffung der Billag-Gebühren, sondern auch die Abschaffung der SRG. Einen realistischen Plan B gebe es nicht.

«Wäre bereit, ein Abo der Tagesschau zu kaufen»

Genau solche Aussagen stören Natalie Rickli, wie aus demselben Facebookbeitrag deutlich wird: «Die SRG würde weiter existieren, wenn die SRG-Führung das will!!!» Die SVPlerin kritisiert das Verhalten der SRG-Chefs. Sie nehmen ihre Führung nicht wahr, indem sie keinen Plan vorbereiten. Die SRG hätte sich keinen Millimeter bewegt und durch ihr Lobbying einen Gegenvorschlag zur Initiative verhindert, so ihr Vorwurf. Rickli bezieht sich auf den Vorschlag von SVP-Kollege Gregor Rutz (45), der die Senkung der Gebühren auf 200 Franken vorgesehen hätte.

Rickli sieht nicht schwarz für das Fortbestehen der SRG bei Annahme von No Billag. Denn wenn jeder, der sich gegen die No-Billag-Initiative engagiert und sogar für Kontra-Kampagnen spende, bereit sei, SRG-Programme auf dem freien Markt zu kaufen, dann müsse sich die SRG keine Sorgen um ihre Finanzierung machen, skizziert sie ihren Plan B. «Ich wäre bereit, ein Abo der Tagesschau zu kaufen», kündigt die SVPlerin an.

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