CarPostal France legt Streit mit 6,2 Millionen Euro bei
Postauto kommt in Frankreich mit Blechschaden davon

Der gelbe Riese kommt bei CarPostal France mit einem blauen Auge davon. Nachdem die Tochter der Schweizer Post vor Handelsgericht in Lyon unterlegen war, das Urteil aber weitergezogen hatte, vergleicht sich die Post in Frankreich nun.
Publiziert: 26.06.2018 um 14:22 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:28 Uhr
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Wegen des Postoauto-Skandals: Die Postauto AG hatte seit mindestens 2007 widerrechtlich zu hohe Subventionen kassiert. Gewinne wurden vor dem Bund versteckt. Um über 200 Millionen Franken beläuft sich der grösste Subventionsbetrug der Schweizer Geschichte.
Foto: Siggi Bucher
Pascal Tischhauser

Die Schweizer Post will raus aus Frankreich. Dieser Entscheid ist gefallen. Derzeit prüft der gelbe Riese, ob tatsächlich ein Grossteil der illegalen Gewinne von Postauto ins westliche Nachbarland und nach Liechtenstein geflossen sind.

Zu diesem Urteil kam die Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard. Laut ihrem Bericht wurde CarPostal France mit knapp 54 Millionen verbotenerweise quersubventioniert. Und in den Postautobetrieb im Fürstentum seien 17 Millionen Franken geflossen.

Mit Schummelmillionen französische Löcher gestopft?

Das wären Staatsbeihilfen, die die Posttochter erhalten hat, um die Konkurrenz in Frankreich und Liechtenstein aus dem Markt zu drängen. Wegen dieses Verstosses gegen das Freihandelsabkommen von 1972 war die Post-Tochter in Frankreich erstinstanzlich zu einer Schadenersatzzahlung von umgerechnet zwölf Millionen Franken verdonnert worden. Der gelbe Riese hatte das Geld bereits auf ein französisches Sperrkonto eingezahlt.

Wenn es sich nun bewahrheitet, dass CarPostal France nur deshalb keine Verluste in Frankreich einfuhr, weil der gelbe Riese die Löcher in den französischen Postautolinien mit Schweizer Schummelmillionen zukleisterte, wird ein Verkauf von CarPostal schwierig.

Jetzt kann Schwaller einen Bräutigam für seine Tochter suchen

Mit einer rechtskräftigen Verurteilung wäre es noch unwahrscheinlicher geworden, für CarPostal einen Käufer zu findet. Dank dem Vergleich ist die Post das Verfahren nun los und die Hälfte der Schadenersatzsumme fliesst zurück in die Schweiz. Nun kann Post-Präsident Urs Schwaller (65) einen Bräutigam für seine französische Tochter suchen.

Ärger hat Postauto weiter im Fürstentum Liechtenstein. SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel (52) verlangt, dass sich Postauto auch aus dem Fürstentum zurückzieht und Schadensersatz an die allfällig Geprellten in der Schweiz und Liechtenstein zahlt. Denn für ihn ist klar: «Die Post muss auch ennet des Rheins reinen Tisch machen.»

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