Die Angst vor dem Coronavirus wird nun auch in den Schulen zum Thema. Gerade bei Kindern geht zunehmend die Angst um. Die kantonalen Bildungsdirektionen erhalten vermehrt Anfragen von Schulleitern, wie sie mit der Problematik umgehen sollen. Etwa auch, wie man reagieren soll, wenn Schüler in betroffenen Gebieten Ferien gemacht haben und zurückkehren.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) betont, dass grundsätzlich für Kinder kein besonderes Risiko besteht – im Gegenteil: Die weltweite Entwicklung zeige, dass nur wenige Kinder unter den Infizierten seien, sagt Daniel Koch, Leiter der Abteilung für Übertragbare Krankheiten beim BAG. Sein einziger Rat an Lehrer und Eltern sei derzeit: «Bringen Sie den Kindern die Hygieneregeln bei!» Am wichtigsten ist, dass sie ihre Hände regelmässig und sorgfältig waschen. Das bringe am meisten.
Achtung bei Klassenlager im Ausland
Kantone haben sich aber für den Ernstfall gewappnet und haben Empfehlungen für die Schulen formuliert. Diese sind allerdings sehr unterschiedlich. Vergleichsweise strenge Richtlinien hat der Kanton Zürich formuliert. Er hat Anfang Woche Weisungen an die Schulen verschickt inklusive Musterbriefe für Eltern und Schüler. Eltern von Schülerinnen und Schülern, die in den letzten zwei Wochen in einem Risikogebiet waren, müssen sich beim Arzt melden. Dieser entscheidet dann über das weitere Vorgehen.
Dasselbe gilt für Kinder, die in engem Kontakt mit jemandem standen, der in eine solche Region gereist oder selbst erkrankt ist. Sind sie in den letzten zwei Wochen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt und zeigen Erkältungssymptome, müssen sie daheim bleiben.
Mittel- und Berufsschulen im Kanton Zürich werden zusätzlich angehalten, bei Schulreisen oder Klassenlager ins Ausland besonders aufzupassen und sich beim BAG zu informieren.
Unis sind rigoroser
Im Kanton Aargau müssen Schüler zu Hause bleiben und sich sofort bei einem Arzt melden, wenn sie nach einem Aufenthalt in betroffenen Gebieten grippeähnliche Symptome oder Fieber aufweisen. Das raten die Behörden in einem Schreiben an die Schulen. Sollte es Verdachtsfälle geben, sollen sich Lehrer und Schüler im Schulzimmer zudem nicht mehr die Hände schütteln und einen Sicherheitsabstand von einem Meter wahren. Der Kanton Solothurn rät allen, generell auf Begrüssungsküsse und Händeschütteln zu verzichten.
An Berner Schulen hingegen gelten nur spezielle Regeln für Kinder, die in den letzten zwei Wochen aus einer Corona-Region zurückkehrten und dort in Kontakt mit einem Infizierten standen.
Rigoroser sind gewisse Universitäten. An den Unis in Zürich und Basel beispielsweise dürfen Studenten, Lehrpersonen und anderer Mitarbeiter, die in China waren, zwei Wochen lang kein Gebäude der Hochschule betreten. Bei der ETH Zürich gilt die Regel nur für die ersten sieben Tage nach Rückkehr.
Einzelne Schule schloss aus Sicherheitsgründen
Sollte sich die Situation verschärfen, könnte auch die Schliessung ganzer Schulen zum Thema werden. Dazu ist es bis jetzt einzig im Kanton Aargau gekommen: Die Oberstufe Niederlenz blieb gestern sicherheitshalber einen Tag geschlossen, weil bei der Familie einer Schülerin Corona-Verdacht bestand, wie «20 Minuten» berichtete. Der Verdacht bestätigte sich aber nicht.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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