Schulfrei aus Sicherheitsgründen: Vorerst bis am 19. April hat der Bundesrat den Präsenzunterricht vor Ort verboten. Einzig eine Notbetreuung ist erlaubt – etwa für Kinder von Gesundheitspersonal.
Der schulische Lockdown dürfte aber noch weit länger dauern. «Es ist illusorisch zu glauben, nach dem 20. April werde alles wieder zur Normalität zurückfinden», sagte Gesundheitsminister Alain Berset (47) am Dienstag in Luzern.
Olten plant schon mal bis Ende Mai
Auf die Verlängerung bereiten sich nun auch die Schulen vor. Im Kanton Solothurn beginnen nächste Woche die zweiwöchigen Frühlingsferien, doch danach geht der Fernunterricht weiter. Einzelne Gemeinden planen sicherheitshalber bereits bis Ende Mai – wie zum Beispiel Olten SO.
In einem Elternbrief zu den Rahmenbedingungen des Fernunterrichts macht die Stadt klar, dass nach den Ferien ein Gang höher geschaltet wird. Denn dann «werden die Anforderungen an die Unterrichtsgestaltung erhöht», heisst es. Wurde bisher vor allem Stoff vertieft, soll nun auch neues Wissen vermittelt werden. «Der Austausch zwischen Schule und Familie wird intensiver und kann durch digitale Medien unterstützt werden», heisst es. Daher wird auch abgeklärt, welche Kinder über einen Computer oder Drucker verfügen. Geplant ist ein virtuelles Klassenzimmer.
Bis Ferienende legen die Lehrpersonen nun die Wochenstruktur für den Unterricht fest. Und im Brief werden auch die Aufgaben der Eltern skizziert, etwa ihre Kinder zu motivieren und zu unterstützen.
St. Gallen hofft auf Normalbetrieb ab Juni
Auch in St. Gallen planen die Schulen bereits über den 19. April hinaus. «Wie lange die ausserordentliche Lage noch andauert, ist derzeit noch offen», schreibt die Kantonsregierung in einer Mitteilung. Sie hat aber die Schulen angewiesen, den Fernunterricht nach den Frühlingsferien «bis Ende April zu planen». Dabei soll nach den Ferien «überall konsequenter auf das Vermitteln neuer Lerninhalte» gesetzt werden.
Trotzdem macht der Regierungsrat klar, dass die Schulen so bald wie möglich wieder geöffnet werden sollten. Geplant ist ein schrittweises Herauffahren des Präsenzunterrichts. Die Schulen müssten jetzt schon an die Zeit nach der Krise denken und sich entsprechend vorbereiten. «Ziel soll es sein, ab Mai teilweise etwa für die Benachteiligten in Kleingruppen und spätestens ab Juni vollständig im Normalbetrieb für Präsenzunterricht gerüstet zu sein.»
Wie in Solothurn und St. Gallen zieht auch der Aargau die Zügel an. Der Kanton hatte zu Beginn als einziger den Lehrern untersagt, den Schülern Aufgaben zu geben. Als man merkte, dass man mit diesem Vorgehen allein war, sah die Bildungsdirektion von der Weisung rasch ab. Ab 20. April soll es nun auch im Aargau richtigen Fernunterricht geben, der sich am Lehrplan orientiert. Noten gibts allerdings nicht.
Nicht überall ist klar, was kommen soll
In vielen anderen Kantonen wissen Eltern und Schüler derweil noch nicht, wie es nach den Frühlingsferien genau weitergeht. So zum Beispiel in Zürich, Luzern und Baselland. In letzterem Kanton hat der Regierungsrat immerhin bereits beschlossen, dass nur Noten bis zum 16. März für die Zeugnisse des laufenden Schuljahrs ausschlaggebend sind.
In der jetzigen Ausnahmesituation könnten keine einheitlichen Prüfungsbedingungen gewährleistet werden, begründet das die Baselbieter Regierung. Dennoch will sie für alle Beteiligten Klarheit schaffen, wie mit Prüfungen und Zeugnissen umzugehen ist. Und: «Aufgrund der ausserordentlichen Situation sollen Beförderungsentscheide grundsätzlich wohlwollend gefällt werden.»