Am Tag 18 nach Amtsbeginn stand heute gleich der erste Auslandstermin für Neo-Bundesrätin Viola Amherd (56) auf dem Programm. Die erste Verteidigungsministerin der Schweiz nahm in Wien an einem Treffen der deutschsprachigen Verteidigungschefs teil. Das trilaterale Treffen dient gemäss ihrem Departement dem Austausch über aktuelle Fragen der nationalen und internationalen Sicherheitspolitik und ermöglicht ein erstes Kennenlernen.
Neben ihrem österreichischen Amtskollegen Mario Kunasek (42) traf Amherd auch auf Ursula von der Leyen (60), mit der sie einiges gemeinsam hat. Die beiden Frauen sind als Christdemokratinnen sozusagen Parteifreundinnen. Und beide sind als erste Frauen in der Geschichte ihres Landes zu Verteidigungsministerinnen ernannt worden.
Friedensmission auf dem Westbalkan
Allerdings hat Ursula van der Leyen mit fünf Amtsjahren mehr Erfahrung als «Anfängerin» Amherd. Hat sich die Walliserin von ihrer deutschen Amtskollegin Tipps im Umgang mit der Männerdomäne Armee geholt?
Das muss vorerst offen bleiben. Als sicher gilt, dass sich die drei Verteidigungschefs über die Friedensmissionen auf dem Westbalkan unterhalten haben.
Österreich und Deutschland gehören zu den wichtigsten Partnern der Schweiz in der sicherheitspolitischen und militärischen Kooperation. Die drei Länder arbeiten insbesondere in den Bereichen militärische Ausbildung und Technologie eng zusammen.
Keller-Sutter reist nach Rumänien
Amherds Bundesratskollegin Karin Keller-Sutter (55) hat noch einige Tage Schonfrist, bis sie auf dem internationalen Parkett auftreten muss. Der erste Auslandsbesuch der neuen Justizministerin ist am 6. und 7. Februar im rumänischen Bukarest geplant. Dann trifft sich der Rat der Innenminister der Schengen-Dublin-Länder heuer zum ersten Mal.
«Dies ist der erste Termin für eine Auslandreise von Bundesrätin Keller-Sutter. Kontakte mit ausländischen Ministern könnten sich zuvor aber schon in der Schweiz ergeben», sagt Guido Balmer, Informationschef des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes. Ans WEF reist jedoch keine der neuen Bundesrätinnen.