Umfrage zeigt klare Trends
Miet-Initiative scheitert – Homogesetz wird angenommen

Die Miet-Initaitive droht laut Umfrage beim Stimmvolk durchzufallen. Die Ausweitung des Diskriminierungsverbots auf Schwule und Lesben findet hingegen eine Anhängerschaft in der Bevölkerung.
Publiziert: 29.01.2020 um 05:59 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2020 um 11:16 Uhr
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Die Zustimmung für die Miet-Initiative schmilzt.
Foto: KEYSTONE

In den Agglomerationen und auf dem Land ist der Fall bereits klar: Hier, wo der Wohnungsmarkt noch nicht so angespannt ist, wie in den Zentren, spricht sich nur noch eine Minderheit von 48 Prozent der Befragten für die Miet-Initiative aus. In den Städten sind trotz Rückgang des Ja-Anteils aber noch immer 58 Prozent derjenigen für die Initiative, die am 9. Februar zur Urne gehen wollen.

Zwar sprachen sich Mitte Januar insgesamt noch 51 Prozent der im Auftrag der SRG vom Meinungsforschungsinstitut gfs.bern Befragten für die Miet-Initiative aus, doch der Trend geht klar in Richtung nein.

Mitte Dezember hätten noch zwei Drittel der Befragten für die Inititiave für «Mehr bezahlbare Wohnungen» gestimmt. Sie verlangt, dass mindestens jede zehnte Wohnung, die neu gebaut wird, gemeinnützig ist.

Ja-Lager schmilzt

Das Ja-Lager hat innert eines Monats somit rund 30 Prozentpunkte ihres Vorsprungs eingebüsst. Bemerkenswert ist, dass die Frauen die Miet-Initiative mit 60 Prozent angenommen hätten, während sie die Männer mit 56 Prozent ablehnten.

Interessant ist zudem, dass die einkommensstarken Haushalte am meisten gegen die Initiative sind und die Personen aus Haushalten, denen weniger als 9000 Franken zur Verfügung stehen, noch immer mehrheitlich für die Initiative sind.

Homogesetz kommt

Bei der Ausweitung des Anti-Diskriminierungsgesetzes auf Schwule und Lesben zeichnet sich ein klares Ja ab. Mitte Monat wollten fast zwei Drittel der Befragten dem Homogesetz zustimmen.

Bei dieser Vorlage, die den Aufruf zu Hass und Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung verbieten will, ist die Zustimmung nur ganz leicht zurückgegangen gegenüber der Befragung im Dezember.

Den Gegnern des Gesetzes aus SVP-Kreisen gelingt es somit kaum, die Bevölkerung über ihre Anhängerschaft hinaus von einem Nein überzeugen zu können.

Fehlerbereich noch gross

Die Befragung durch gfs.bern fand vom 15. bis 23. Januar bei fast 5000 Stimmberechtigten statt. Der statistische Fehlerbereich liegt bei plus/minus 2,7 Prozentpunkte. Ein Wert von 50 Prozent kann somit zwischen 47,3 und 52,7 Prozent liegen. (pt)

Die wichtigsten Fragen zur Miet-Initiative

Am 9. Februar 2020 stimmen wir über die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» ab. Gemäss Umfrage kommt sie im Volk gut an. Doch was will der Mieterverband genau? BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Das Referendum zu Anti-Rassismus-Strafnorm erklärt

Die Anti-Rassismus-Strafnorm soll künftig auch Hass und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung unter Strafe stellen. Dagegen hat ein Komitee das Referendum ergriffen und über 70‘000 Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht. Das müssen Sie über das Referendum gegen «Zensur von Schwulen-Witzen» wissen.

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