Sie wurde bereits als mögliche Bundesrätin gehandelt – doch jetzt ist die Karriere einer der beliebtesten Politikerinnen des Landes vorerst zu Ende. Am Donnerstag Abend an der Versammlung der SP Aargau in Spreitenbach gab Ständerätin Pascale Bruderer (40) bekannt, dass sie auf Ende Legislatur (2019) ihren Posten im Rat aufgibt.
Der Grund: Sie habe einfach genug von der Politik und wolle in die Wirtschaft. Aus der Partei verlautet, dass kein Streit hinter dem Rücktritt stehe. Auch keine familiären oder gesundheitlichen Gründe. Bruderer ist zwar erst 40, sitzt aber schon seit 17 Jahren im Bundeshaus.
«20 Jahre Politik – das ist mein halbes Leben»
«Der Entscheid ist lange gereift», sagte Bruderer in Spreitenbach. «Aber ich weiss jetzt, dass die Zeit gekommen ist, eine neue Phase zu starten. Das kommt vielen komisch vor: Ja, ich spreche von 20 Jahren, so lange bin ich in der Politik – das ist mein halbes Leben.»
Bruderer ist stolz auf sich selbst, dass sie Rückgrat gezeigt habe. «Ich blicke zurück und bin froh, dass ich sehe: Ich musste mich nie verbiegen – auch wenn manche hier drin es sich gewünscht haben.»
Pascale Bruderer ist schon lange ein nationaler Polit-Star. 2002 rückte sie in den Nationalrat nach. Bereits 2009/2010 war sie als Nationalratspräsidentin höchste Schweizerin. 2010 erhielt sie den Swiss Award in der Sparte Politik. Und seit 2011 ist sie Ständerätin. Beruflich arbeitet sie als Beraterin mit eigenem Büro.
Vor einem Jahr hat sie sich zudem offiziell von ihrem Mann Urs Wyss (53) getrennt. Die beiden haben zusammen zwei Töchter (3 und 6 Jahre).