Tiana Moser und Matthias Aebischer bestätigen Nachwuchs
Wirds ein Züri- oder ein Bärn-Baby?

Das Bundeshaus-Paar Tiana Moser und Matthias 
Aebischer erwartet Nachwuchs. Wo 
haben die beiden 
Nationalräte künftig ihren Lebensmittelpunkt? Für ihre Karriere könnte das mitentscheidend sein.
Publiziert: 03.02.2019 um 00:24 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2019 um 00:46 Uhr
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Matthias Aebischer (SP/BE) und Tiana Angelina Moser (GLP/ZH) lernten sich im Bundeshaus kennen und wurden ein Paar.
Foto: Keystone
Marcel Odermatt

Drei Jahre lang lebten die Zürcherin und der Berner in einer Beziehung. Im November machten sie sie auf Anfrage öffentlich. In 
dieser Zeitung erklärten die Na­tionalräte Tiana Angelina Moser (39, GLP) und Matthias Aebischer (51, SP), dass sie ein Paar seien.

Jetzt werden die beiden Parlamentarier Eltern. «Ja, wir erwarten Nachwuchs. Wir freuen uns sehr», bestätigt Moser gegenüber dem SonntagsBlick.

Das Kind, das im März zur Welt kommen soll, ist das 
siebte Mitglied der Politiker-Patchwork-Familie Moser-­Aebischer. Der ehemalige 
«Tagesschau»- und «Club»-Moderator ist bereits Vater dreier Töchter im Alter von 10, 17 und 20 Jahren.

Die Umweltwissenschaftlerin ihrerseits hat drei Jungs, die 7-, 8- und 9-jährig sind. Während Moser mit ihren Kids in Zürich wohnt, lebt Aebischer seit vielen Jahren in einem Reihenhaus im Berner Marzili.

Beide haben viel Potenzial

Der GLP-Fraktionschefin und dem Genossen wird zugetraut, in den nächsten Jahren auch ein Exekutivamt anzusteuern. Für die Grünliberale können sich Beobachter den Sprung in die Zürcher Kantonsregierung oder den Stadtrat vorstellen. Auch dem SP-Mann wird das Potenzial für einen Sitz im Ständerat oder dem Berner Gouvernement zugestanden.

Mit dem gemeinsamen Kind stellt sich nun die Frage: Wo wird die Familie Moser-Aebischer ihren Lebensmittelpunkt haben? Obwohl die Schweiz ein Land von Pendlern geworden ist und Kantonsgrenzen eine immer kleinere Rolle spielen, gehen 
heute immer noch viele Wähler davon aus, dass ihre Vertreter am gleichen Ort wohnen wie sie selber. Damit sie ihre Sorgen kennen und ihre Stadt, ihren Kanton in ihrem Sinne mitgestalten.

Eine Zürcher Regierungsrätin, die ständig in der Bundesstadt lebt oder ein Berner Ständerat, der die meiste Zeit in der Limmatstadt verbringt: Auch im Jahr 2019 ist das kaum vorstellbar.

Für einen Nationalrat wäre es ebenfalls seltsam. Obwohl es juristisch – zumindest für Bundesparlamentarier – keine Auflagen gibt. «Die Mitglieder des Nationalrats vertreten das gesamte Volk der Schweiz und nicht etwa lediglich einen bestimmten Kanton; der Kanton ist einzig Wahlkreis», heisst es in den Bestimmungen. Die Kandidaten für den Nationalrat müssten ihren zivilen oder politischen Wohnsitz daher nicht in ihrem Wahlkreis haben.

Vieles bleibt geheim

Kein Wunder, wählen Politiker in dieser Situation zwei Strategien. Sie verheimlichen es oder sie gehen in die Offensive. Eine Bündner Nationalrätin lebte jahrelang mit ihrem Partner in Bern, gab aber gegen aussen nichts davon preis.

Andere sagten es jedem, der 
es hören wollte, dass sie ihren Wohnsitz ausserhalb des Wahlkantons hatten. So lebte SP-Doyen Andreas Gross (66) im jurassischen St-Ursanne, sass aber 24 Jahre lang für die Zürcher SP in der grossen Kammer. Und SVP-Unternehmerin Magdalena Martullo (49) wohnt mit ihrer Familie in Meilen ZH, vertritt im Rat aber den Kanton Graubünden.

Wie organisiert sich künftig die Familie Moser-Aebischer? Wo werden die beiden mit ihren sieben Kindern hauptsächlich leben? Sie hätten mit Bern und Zürich auch bisher zwei Wohnorte gehabt, sagt Moser. «Das ist unsere Alltagsrealität. An dieser Situation wird sich mit einem gemeinsamen Kind nichts ändern.»

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