Nach der Uno-Resolution gegen die israelische Siedlungspolitik freut sich Israels politische Rechte noch mehr auf die Wachablösung im Weissen Haus von Barack Obama (55) zu Donald Trump (70). Dessen designierter Botschafter in Israel, David Friedman (57) spielt mit dem Gedanken, die US-Vertretung von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Ein symbolischer Akt wäre das – und ein Affront für die Palästinenser.
Auch in Bern wird über eine Verlegung der Schweizer Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem nachgedacht. SVP-Nationalrat Erich von Siebenthal (58, BE), Präsident der Parlamentarischen Gruppe Schweiz-Israel, will mit einer Interpellation beim Bundesrat sondieren, ob und wie sich ein Umzug in die Wege leiten liesse.
«Die Verlegung der Botschaft nach Jerusalem wäre ein wichtiges Zeichen, dass die Schweiz zu Israel steht», sagt der Berner Oberländer. Schliesslich sässen die israelische Regierung und das Parlament auch nicht in Tel Aviv.
Damit würde die Schweiz ein Signal an die Welt senden, ist von Siebenthal überzeugt, «und deutlich machen, dass die Eidgenossenschaft den jüngsten Entscheid des Uno-Sicherheitsrats klar verurteilt».
Zwar haben die Amerikaner die Resolution nicht unterstützt, aber eben auch nicht verhindert. Entsprechend scharf schoss der israelische Präsident Benjamin Netanahu (67) in Richtung Washington.
Für von Siebenthal absolut verständlich: «Israel ist ein Garant für Frieden und Demokratie in der Region. In den Nachbarländern sieht es ganz anders aus.»