SVP-Vizepräsidentin will Deal mit Trump
Martullo-Blocher fordert Freihandelsabkommen mit USA

Die Schweiz leidet unter dem Handelskrieg zwischen den USA und China. Deshalb fordert SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo-Blocher ein Freihandelsabkommen mit den USA. Doch ausgerechnet die Bauern blockierten ein Abkommen vor zehn Jahren.
Publiziert: 07.07.2018 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:29 Uhr
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In Zeiten des Handelskriegs: SVP-Nationalätin Magdalena Martullo-Blocher fordert ein Handelsabkommen mit den USA.
Foto: KARL-HEINZ HUG

Der Handelskrieg zwischen den USA und China sorgt weltweit für Unruhe in der Wirtschaft. Auch auf die Schweiz wirkt sich der Streit negativ aus, beispielsweise auf die Exportwirtschaft. Deshalb fordert jetzt SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (48) in der «Neuen Zürcher Zeitung» ein Freihandelsabkommen mit den USA!

Auch der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse hält ein solches Abkommen für «vorteilhaft für beide Seiten». Die beiden Länder sind wirtschaftlich voneinander abhängig: Die Vereinigten Staaten sind der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz. Umgekehrt ist das Alpenland für den Wirtschaftsgiganten der sechstwichtigste ausländische Direktinvestor.

Ja zum Freihandelsabkommen

Das Fehlen eines Freihandelsabkommens wurde schon in der Vergangenheit kritisiert. Beispielsweise von den Schweizer KMU. Denn: Schweizer Exportwaren sind vor Strafzöllen ungeschützt, Schweizer Investoren in den USA kämpfen mit finanzieller Unsicherheit. Daher steht die Schweizer Wirtschaft wohl hinter der Forderung der SVP-Vizepräsidentin.

Auf der amerikanischen Seite zeigt man sich dieser Idee gegenüber offen. Allen voran Edward McCullen, der US-Botschafter in der Schweiz: «Wir wären sehr offen für neue Freihandelsgespräche.» McCullen spricht von neuen Freihandelsgesprächen, da die alten bereits vor zehn Jahren scheiterten - an den Schweizer Bauern. 

«Die Schweiz wäre ein guter Partner»

Diese Behauptung schlägt Martullo-Blocher aus und kritisiert dafür das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Das Seco mache kaum mehr Fortschritte bei Freihandelsverhandlungen, sagt sie zur Zeitung. Dabei zeigt sie sich optimistisch: «Präsident Donald Trump braucht nun einen Tatsachenbeweis, dass er kein Isolationist ist. Da wäre die Schweiz doch ein guter Partner.»

Deshalb fordert die Politikerin Folgendes: «Bundesrat Schneider-Ammann müsste das Seco nun beauftragen, Möglichkeiten auszuloten.» Das Seco antwortet darauf: «Für die Schweiz würde ein Abkommen mit den USA volkswirtschaftliche Chancen eröffnen.» Man müsse jedoch mit Herausforderungen rechnen, vor allem in Bezug auf den Agrarsektor. (szm)

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