SVP-Shootingstar Camille Lothe (26) tritt nach Schwänz-Vorwurf aus Schulbehörde zurück
«Ich habe viel geweint»

Camille Lothe tritt aus der Zürcher Schulbehörde Letzi zurück. Nachdem sie deren Sitzungen ein Jahr geschwänzt hatte. Es sei ihr alles ein bisschen viel geworden, so der SVP-Shootingstar. Dennoch kandidiert sie schon wieder für ein neues Amt.
Publiziert: 13.02.2020 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2020 um 08:54 Uhr
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Camille Lothe tritt aus der Schulbehörde Letzi aus.
Foto: Keystone

Camille Lothe (26) tanzt auf zu vielen Hochzeiten – und kommt nicht mehr nach. Ein Jahr lang schwänzte der SVP-Shootingstar so ziemlich jede Sitzung der Kreisschulbehörde Letzi, in die sie sich hatte wählen lassen. Nicht einmal telefonisch konnten ihre Gspänli sie erreichen.

Nachdem die Behördenpräsidentin Barbara Grisch (60) Lothe ein Ultimatum gestellt hatte, zieht Lothe nun die Konsequenzen und tritt zurück, wie Nau.ch berichtet.

Alles zu viel geworden

Es sei ihr alles ein bisschen über den Kopf gewachsen, sagt Lothe dem «Tagesanzeiger»: das Wirtschaftsstudium, das Präsidium der JSVP Kanton Zürich, der 60-Prozent-Abendjob als Lehrerin am KV. Das sei keine Entschuldigung für ihr Verhalten, aber ihre Begründung. Manchmal habe sie sich gewünscht, «keine Politikerin zu sein», so Lothe. Und: «Ich habe viel geweint.»

Es ist nicht das erste Mal, dass Lothe die vielen Hochzeiten zum Verhängnis werden: Vergangenen Oktober hatte sie die SVP der Zürcher Kreise 7 und 8 per sofort aus dem Vorstand ausgeschlossen. Lothe hat eineinhalb Jahre lang an keiner Sitzung teilgenommen. Auch E-Mails und Telefonanrufe habe sie häufig ignoriert, sagte damals der Kreisparteipräsident. Kommt hinzu, dass sie den Mitgliederbeitrag für 2019 trotz mehrfacher Mahnungen nicht gezahlt haben soll.

Emgagement für die Auns

Dennoch sucht sich die junge Zürcherin schon neue Aufgaben: Lothe kandidiert derzeit für das Präsidium der Jungen SVP Schweiz, das am Samstag neu gewählt wird. Und engagiert sich für die Auns im Abstimmungskampf für die Kündigungs-Initiative der SVP. Wenn das mal nicht zu viel ist. Gegenüber BLICK wollte sich Lothe am Donnerstag nur zur Initiative äussern, aber nicht zu ihrem Rücktritt. (sf/lha)

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