«Wir haben eine Riesenfreude, es gibt wirklich noch Gerechtigkeit in der Schweiz», sagt der Chef des Restaurant City in Glarus, Thomas Zimmermann zu Blick.ch. «Diese Verurteilung zeigt, dass man bei uns Menschen nicht einfach so rassistisch beleidigen – und dies dann auch noch als Lappalie herunterspielen kann.»
Beleidigung im SRF-Dok-Film
Was war passiert? Zimmermanns Mitarbeiter, der Eritreeer Minas Ashebir wurde im SRF-Dokfilm über den Asylpolitiker Andreas Glarner rassistisch beleidigt. Mit Blick auf den aufgenommenen Flüchtling in einem Park in Glarus, sagte Glarners Vater Hans-Rudolf unter anderem: Sie würden Waren herumwerfen «wie Hühner den Dreck», seien vielfach «fast barfuss» unterwegs – aber «im Grunde genommen auch nur Leute». Als er eine dunkelhäutige Frau erblickt, meint Glarner senior: «Jetzt chunnt wieder eini. So ä Stammeshäuptling.»
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat sich der Vater des SVP-Hardliners mit diesen Aussagen der Rassendiskriminierung schuldig gemacht.
«Es tut wirklich gut zu sehen, dass man in unserem Land bestraft wird, wenn man solch dumme Aussagen macht», sagt Thomas Zimmermann. Beim Wirt im Restaurant City arbeitet Minas Ashebir seit rund drei Jahren. «Und er ist ein Vorbild für so manchen Schweizer», sagt sein Chef.
«Minas selbst möchte das Urteil nicht kommentieren», sagt Zimmermann. «Aber in seinem Namen und in dem von allen rechtschaffenden Flüchtlingen sage ich: Danke, dieses Urteil ist ein Zeichen für die Schweiz!»